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- 1.5.2018
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Gareth Edwards weiß durchaus ein paar gelungene Konzeptszenen in sein Dschungel-Abenteuer zu integrieren (das sich nun grob an Spielbergs "Lost World" orientiert, wo "Jurassic World" noch den Originalfilm neu interpretierte). Diese Szenen wirken aber immer wie isolierte Abschnitte in einem Themenpark-Fahrgeschäft, sogar inklusive natürlicher Barrieren, die Gefahren- und Sicherheitszone sichtbar im Bild platzieren - wie das seichte Wasser vor der Küste, in das der Mosasaurus nicht gelangen kann, oder Felsen am Fluss, durch die der T-Rex nicht passt. So stark die zugehörigen Sequenzen in Sachen Spannungsaufbau und Thrill-Faktor isoliert betrachtet auch geraten sein mögen, sie werden einfach nicht zu einem rundum packenden Abenteuer verwoben.
Dabei ist der Ansatz, die Dinos wieder in ihrer natürlichen Umgebung zu zeigen, ja gar nicht so verkehrt. Aber das Figurenmaterial gibt einfach zu wenig her. Familienkonflikte auf der einen Seite und Kapitalismus-versus-Humanismus-Debatten auf der anderen Seite decken unter Rückgriff auf scherenschnittartige Figuren lediglich Basics ab.
Wo bei Spielberg vor allem aber durchweg die Faszination der Wissenschaft in Verbindung mit ihren Gefahren spürbar wurde, da gibt es hier nur blasse Erinnerungen an diese Qualitäten in Form halbgarer Verweise auf alle Teile der Originaltrilogie, mit denen die Bedrohlichkeit, aber auch das Faszinosum der Tiere nie so treffgenau auf den Punkt gebracht wird wie dort, obwohl sogar versucht wird, etliche Signature-Szenen mit neuen Dinosauriern zu kopieren, die aber durch ihre genetische Künstlichkeit auf den zerstörerischen Erschafferdrang des Menschen verweisen und schon deshalb nicht viel mit der ursprünglichen Dino-Mania aus Spielberg-Zeiten zu tun haben. Wenn am Ende ein Mutant auf den Plan tritt, den sein Schöpfer guten Gewissens hätte "Licker-o-saurus" oder "Giger-o-saurus" taufen können, fühlt man sich schlichtweg in der falschen Franchise.
Verständlich derweil, dass man sich mit dem Zeitsprung des Zivilisationschaos aus dem letzten Teil entledigen wollte, zumal sich dadurch die Möglichkeit bietet, den Plot in den politischen Dienst der Klimawandel-Debatte zu stellen. Nur geht damit einfach viel von der Unschuld verloren, die in den ersten Abenteuern der Jurassic-Reihe schlummerte. Wenn man beide Augen zudrückt, kann "Jurassic World: Die Wiedergeburt" aufgrund seines flotten Tempos und seiner spannenden Etappen trotzdem etwas sein, das die letzten drei Filme nicht waren. Wenn man sich dann aber noch einmal daran erinnert, wie echt die Illusion des Aufeinandertreffens zwischen Mensch und Dinosaurier in der Wildnis des fast drei Jahrzehnte alten "Lost World" im Vergleich wirkte, ist es schwer, eine gewisse Enttäuschung zu unterdrücken.
5/10
Dabei ist der Ansatz, die Dinos wieder in ihrer natürlichen Umgebung zu zeigen, ja gar nicht so verkehrt. Aber das Figurenmaterial gibt einfach zu wenig her. Familienkonflikte auf der einen Seite und Kapitalismus-versus-Humanismus-Debatten auf der anderen Seite decken unter Rückgriff auf scherenschnittartige Figuren lediglich Basics ab.
Wo bei Spielberg vor allem aber durchweg die Faszination der Wissenschaft in Verbindung mit ihren Gefahren spürbar wurde, da gibt es hier nur blasse Erinnerungen an diese Qualitäten in Form halbgarer Verweise auf alle Teile der Originaltrilogie, mit denen die Bedrohlichkeit, aber auch das Faszinosum der Tiere nie so treffgenau auf den Punkt gebracht wird wie dort, obwohl sogar versucht wird, etliche Signature-Szenen mit neuen Dinosauriern zu kopieren, die aber durch ihre genetische Künstlichkeit auf den zerstörerischen Erschafferdrang des Menschen verweisen und schon deshalb nicht viel mit der ursprünglichen Dino-Mania aus Spielberg-Zeiten zu tun haben. Wenn am Ende ein Mutant auf den Plan tritt, den sein Schöpfer guten Gewissens hätte "Licker-o-saurus" oder "Giger-o-saurus" taufen können, fühlt man sich schlichtweg in der falschen Franchise.
Verständlich derweil, dass man sich mit dem Zeitsprung des Zivilisationschaos aus dem letzten Teil entledigen wollte, zumal sich dadurch die Möglichkeit bietet, den Plot in den politischen Dienst der Klimawandel-Debatte zu stellen. Nur geht damit einfach viel von der Unschuld verloren, die in den ersten Abenteuern der Jurassic-Reihe schlummerte. Wenn man beide Augen zudrückt, kann "Jurassic World: Die Wiedergeburt" aufgrund seines flotten Tempos und seiner spannenden Etappen trotzdem etwas sein, das die letzten drei Filme nicht waren. Wenn man sich dann aber noch einmal daran erinnert, wie echt die Illusion des Aufeinandertreffens zwischen Mensch und Dinosaurier in der Wildnis des fast drei Jahrzehnte alten "Lost World" im Vergleich wirkte, ist es schwer, eine gewisse Enttäuschung zu unterdrücken.
5/10