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Kürzlich wieder den Film (THX 1138) geschaut und nun das Büchlein dazu gelesen. Lucas hält sich doch recht genau an die Vorlage und die Optik steht dem im Buch beschriebenen in nichts nach. Sehr gute Sci-Fi Story und mit 140 Seiten auch schnell nebenher zu lesen.
Das könnte daran liegen, dass es sich bei dem Film nicht um die Adaption des bereits existierenden Buches handelt, sondern es sich hier um ein Buch-zum-Film handelt, wenn ich das richtig im Kopf habe, also das Buch nach dem Film geschrieben wurde.
Stimmt. Erstaunlich das weder Lucas als Mit-Autor noch der Film im Buch bzw. auf dem Cover erwähnt wird. Der Film lief in Deutschland auch nicht im Kino sondern wurde 1978 im Fernsehen zuerst ausgestrahlt.
Ich habe jetzt nicht im Kopf, wann die schwarzen Bände der Bastei SF-Reihe erschienen sind, aber gegebenfalls, war das ja noch vor dem Erfolg vom Krieg der Sterne, das waren schließlich die ersten Bände der SF-Reihe bei Bastei.
Übrigens taucht Lucas Name auch bei der späteren Auflage in der Goldmann SF-Reihe nicht auf dem Cover auf, auch wenn das Titelbild schon mehr mit dem Film zu tun hat und das Buch jetzt auch das THX1138 im Titel trägt
 
Ich habe jetzt nicht im Kopf, wann die schwarzen Bände der Bastei SF-Reihe erschienen sind
Nach meiner Erinnerung in den (frühen) 70ern. Also etwa vor fünfzig Jahren. Der Einband ist mit Folie kaschiert, damit es schön glänzt. Leider neigt die dazu sich irgendwann vom Papier zu lösen. Weiterer Nachteil der alten Ausgaben: Die sind oft gekürzt, da die Verlage einen Einheitspreis bei gleichem Umfang an Seiten haben wollten. Der Unsinn hat zu einigen gekürzten Ausgaben geführt. Heyne und Goldmann haben den Quatsch auch gemacht. Irgendein Großkunde (Bahnhofsbuchhandel?) wollte das wohl gerne so haben.
 
@Noir020:
Ein letzter Tip von mir - ich habe selbst das Problem, daß ich vor zehn Jahren den Ankauf eingestellt habe, weil ich mit dem Lesen nicht mehr hinterherkomme..
Peter F. Hamilton. - Armageddon Reihe - klick
Wer eine gut konstruierte moderne Space Opera lesen will, wird hier fündig. Er hat das Subgenre wieder belebt. Baxter, Banks und Hamilton werden manchmal in eine Schublade gesteckt, aber Hamilton setzt den Schwerpunkt stärker auf bunte Abenteuer. Wie immer, hinken solche Vergleiche. Die drei haben mir auf jeden Fall Spass gemacht. Mal sehen, wann ich wieder Ruhe zum lesen finde..
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wusste bisher nicht, dass es den Postillon auch offline gibt...

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Immer wieder gut! Qualitätsjournalismus! :biggrin:
 
Maeve Fly von C.J. Leede:
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Ich bin jetzt 2-3 mal auf diesen Debut-Roman der jungen Autorin C.J. Leede im Internet aufmerksam geworden und dachte mir das klingt interessant. Zudem hat mich das Cover auch direkt angesprochen. Das Buch erzählt aus der Sicht der jungen Frau Maeve Fly die in Hollywood in einem renommierten Vergnügungspark als Eisprinzessin arbeitet, bei ihrer bettlägerigen Großmutter lebt die einst ein kleines Hollywood-Starlet war und in ihrem Privatleben eigentlich nur einen sozialen Kontakt in Form ihrer Freundin Kate hat. Zudem hat Maeve ein ausgesprochenes Faible für Halloween, Musik der etwas anderen Art (Horrorpunk, Psychobilly etc.) und nihilistischer Literatur. Das Label "Emo" würde sich hier anbieten. Als Kates Bruder Gideon, welcher professioneller Eishockeyspieler ist, nach Los Angeles zieht kommt Maeves bisherige Welt etwas ins wanken was zu interessanten (und blutigen) Entwicklungen führt.
Das Buch ist stark an American Psycho angelehnt und zitiert den Roman von Bret Easton Ellis auch direkt. Auch sonst gibt es zahlreiche Zitate oder Verweise auf Popkultur der heutigen und vergangenen Zeit was dem geneigten Konsumenten ähnlicher Literatur/Filme/Musik ab und zu ein Lächeln auf's Gesicht zaubert. Anders aber als Patrick Bateman kommt Maeve über weite Strecken des Buches doch sehr sympathisch rüber in ihrer eigenbrödlerischen Art die selten ein Blatt vor den Mund nimmt und einfach sehr ehrlich wirkt. Man taucht praktisch in ihre gedankliche Welt ein und hat, auch gerade im Bezug auf American Psycho, mehr als einmal das Gefühl dass nicht alles genauso ist wie es scheint. Für mich ein tolles Erstlingswerk das ich vielleicht einen Monat früher hätte lesen sollen (die Geschichte spielt in den Wochen vor Halloween) von einer junge Autorin bei der ich gespannt bin was als nächstes kommt. Von mir eine klare Empfehlung für Psychothriller/Horrorfans.
 
Eine wirklich liebevoll gemachte "Schmuckausgabe" zu F. Scott Fitzgeralds "Der große Gatsby". Tolle Aufmachung mit zahlreichen Extrabeilagen.
Die ersten 30 Seiten waren etwas zäh, aber dann zieht einen der Roman immer mehr in seinen Bann. Hat mir am Ende dann außerordentlich gut gefallen.

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Illium/Olymlos von Dan Simmons

Nachdem ich die Hyperion Gesänge nachgeholt hatte und restlos begeistert war, als auch Endymion sehr genossen habe, obwohl mich da ein paar Details störten, habe ich mich an sein zweites großes Epos gewagt. Leider lässt es mich ein wenig ratlos zurück. Mir gefiel der Strang um den Trojanischen Krieg und auch der Moravecs, den Teil auf der zukünftkgen Erde empfand ich aber weitesgehend als ziemlich anstrengend. Das Buch ist voll mit diesen "Ich-weiß-alles,-gebe-dir-aber-keine-Informationen-weil-sonst-die-Handlung-vorbei-wäre" Dialoge, viele Figuren unterhalten sich auch generell wie Idioten. Auch das Zurückgreifen auf einen reichhaltigen Intertext, der noch so herrlich in Hyperion funktionierte, wirkte hier wie prollhaftes Gebähren wie belesen der Autor doch sei. Und leider hat der Autor auch einige sehr unangenehme Positionen, die auch ins Werk gesubscht sind. Die Islamophobie und eine zumindest an der Verachtung streifenden Spitzen gegen queere Menschen und vermeintlich politisch korrekte, sind kaum zu überlesen aber noch in einen ertragbaren Maß.

Mir ist auch irgendwie entgangen, was mir die unfangreiche Geschichte letztendlich sagen sollte. Ich kann es nicht benennen. Trotzdem bleibt die Erzählung weitesgehend spannend, auch wenn man letztendlich in gewisser Weise vergeblich auf eine zufriedenstellende Auflösung wartet.
 
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Die dritte Fortsetzung von "Gorki Park".
Gorki Park hatte ich vor einiger Zeit mal gelesen, weil mir der Film gut gefällt. Durch die Lektüre ist mir erst klar geworden, dass es eine ganze Reihe von Romanen um die Figur Arkadij Renko gibt. Dies ist nun der vierte Teil und bisher gefallen mir alle Teile sehr gut! Die Bücher folgen dem russischen Ermittler durch die Jahrzehnte und eine sich verändernde Welt von den 80er Jahren bis in die Gegenwart. Das wäre eigentlich eine tolle Vorlage für eine Serie, finde ich. Man könnte aus jedem Roman jeweils eine Staffel stricken.
 
Eine wirklich liebevoll gemachte "Schmuckausgabe" zu F. Scott Fitzgeralds "Der große Gatsby". Tolle Aufmachung mit zahlreichen Extrabeilagen.
Die ersten 30 Seiten waren etwas zäh, aber dann zieht einen der Roman immer mehr in seinen Bann. Hat mir am Ende dann außerordentlich gut gefallen.

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Das ist eine sehr schön aufgemachte Reihe im Coppenrath Verlag mit einigen Klassikern. Darin sind auch Dracula, Frankenstein und bisher drei Jules Verne Romane (Reise zum Mittelpunkt der Erde, In 80 Tagen um die Welt und 20.000 Meilen unter dem Meer) in entsprechender Aufmachung erschienen.
 
Eine wirklich liebevoll gemachte "Schmuckausgabe" zu F. Scott Fitzgeralds "Der große Gatsby". Tolle Aufmachung mit zahlreichen Extrabeilagen.
Die ersten 30 Seiten waren etwas zäh, aber dann zieht einen der Roman immer mehr in seinen Bann. Hat mir am Ende dann außerordentlich gut gefallen.

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Das ist eine sehr schön aufgemachte Reihe im Coppenrath Verlag mit einigen Klassikern. Darin sind auch Dracula, Frankenstein und bisher drei Jules Verne Romane (Reise zum Mittelpunkt der Erde, In 80 Tagen um die Welt und 20.000 Meilen unter dem Meer) in entsprechender Aufmachung erschienen.
Die Jules Verne Schmuckausgaben von Coppenrath lohnen sich wirklich und sind wunderschön geworden!

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Zur Zeit lese ich Master und Commander von Parick O`Brain. Der erste Band der Abenteuer von Aubrey und Maturin.

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Zur Zeit lese ich Master und Commander von Parick O`Brain. Der erste Band der Abenteuer von Aubrey und Maturin.

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Viel Vergnügen dabei. Die Reihe hat sich für mich im Laufe der Jahre zu einer meiner liebsten Romanserien gemausert. Die Figuren wachsen einem wirklich ans Herz.

Sehr erfreulich, dass nun wieder eine deutsche Printausgabe erscheint. Hoffentlich sind die Verkaufszahlen gut genug, so dass Kampa wirklich die ganze Reihe wiederveröffentlicht.
 
Master and Commander hatte ich mal angefangen. Aber das archaische Englisch war nicht so meins. War mir zu anstrengend.

Habe wieder den Gap Cycle von Stephen R. Donaldson hervorgekramt. Hatte ich in den 90ern schon mal gelesen, aber zwiwschendurch einiges auch wieder vergessen. Donaldson neigt mitunter zu sehr graphischer Gewalt und anderen Unappetitlichkeiten, muss man vertragen können.
 
Eine Auswahl an Kurzgeschichten die ich in den letzten Tagen gelesen habe.

Die Seele des Königs von Brandon Sanderson

"Die Seele des Königs" (eigentlich des Kaisers) handelt von Shai, einer sogenannten Fälscherin, die nach einen misslungen Diebstahls kaiserlicher Insignien auf ihre Hinrichtung wartet. Jedoch wird ihr das Angebot unterbreitet sie Freiheit zu erlangen, wenn es ihr gelänge die Seele des Kaisers zu fälschen, dessen Hirn nach einen Attentat Matsch ist. Die Seele eines fremden Menschen zu fälschen, ist eine Herausforderung, die noch niemand wagte und die dazugehörigen Stempel zu fertigen würde Jahre in Anspruch nehmen. Doch Shai hat nur 98 Tage Zeit, denn dann endet die Trauerzeit um die verstorbene Kaiserin und die Regierenden müssten den Kaiser wieder der Öffentlichkeit präsentieren.

Für die Novelle erhielt Sanderson seinen ersten und bisher einzigen Hugo Award. Äußerst verdient, denn sie ist hervorragend geschrieben und behandelt die Frage der Seele, aber vor allem was Kunst eigentlich ist und ob Fälschung eine eigene Kunst sein kann. Auf wenigen Seiten entwirft Sanderson wieder ein sehr stimmiges und einzigartiges Magiesystem und zaubert nebenher äußerst sympathische Charaktere. Die Geschichte ordnet sich, wie seine meisten High Fantasy Geschichten, in das übergeordnetes Cosmere ein und spielt auf der selben Welt wie Sandersons Debüt Roman "Elantris", kann aber absolut eigenständig gelesen werden. In den letzten Jahren habe ich sehr viel von ihm gelesen, das meiste ist absolut großartig und er ist definitiv einer der produktivsten Genre Autoren.

Legion von Brandon Sanderson

Der Heyne Verlag hat "Die Seele des Königs" gesammelt mit zwei weiteren Novellen veröffentlicht, eine davon ist "Legion". Sanderson ist in Deutschland besonders für seine High Fantasy bekannt, die wohl auch sein Hauptwerk bildet, allerdings kann er auch Science Fiction und da ist" Legion" ein weiterer Beweis für. Die Geschichte handelt vom vermögenden Stephen Leeds, einer Art Detektiv und Problemlöser, der an einer multiplen Persönlichkeitsstörung "leidet". (Die Psychologen unter euch mögen mir verzeihen, wenn es nicht der korrekte Terminus ist) Ihm wird von einer Dame ein reizvolles Rätsel offeriert, denn es gilt eine Kamera wieder zu beschaffen, die Bilder aus der Vergangenheit aufnehmen können. Was natürlich herrlichen philosophischen Stoff um die möglichen Konsequenzen einer solchen Technologie bietet.

Zudem verfolgt man einen äußerst treibenden Krimi-Plot mit entsprechenden Wendungen, erzählt in einen schnellen, aber nie hektischen Tempo aus der Ich-Perspektive. Die Interaktion zwischen ihm und seinen Aspekten/Halluzinationen ist äußerst unterhaltsam, charmant witzig und nie albern. Es ist eine wirklich tolle Geschichte, schade das die zwei weiteren Novellen als auch die exklusive Audio-Produktion es bisher nicht nach Deutschland geschafft haben. Die dritte in der Sammlung befindliche Novelle steht noch aus und muss auch erstmal hinter anderen zurück stecken, weil ich andere Sachen auf den Zettel habe und es auf einen Videospiel basiert, zudem ich keinen Bezug habe.

Schattungen der Stille in den Waldungen der Hölle von Brandon Sanderson

Hinter den wenig eingängigen Titel verbirgt sich eine weitere Kurzgeschichte aus Sandersons Cosmere, veröffentlicht in der von Gardner Dozois und George R.R. Martin herausgegeben Anthologie "Dangerous Women", in Deutschland als "Königin im Exil und 20 weitere Kurzromane" veröffentlicht, die hier titel-gebende Story stammt von Sharon Kay Penman. Die Sammlung versammelt sowohl Fantasy als auch Science Fiction mit weiblichen Protagonisten, was ziemlich gut in meinen aktuellen Leseschwerpunkt feministische und oder weibliche Science Fiction passt, als auch natürlich meinen George R.R. Martin Leseprojekt, der hier auch selbst eine Geschichte beiträgt, die die Grundlage für "House of the Dragon" liefert.

Wie dem auch sei, in Sandersons Geschichte befinden wir uns auf den Planeten Threnody, genauer in den Waldungen, auch als Wald der Hölle bezeichnet. In diesen führt Stille mit ihrer Tochter und Adoptivtochter ein Wirtshaus, in dem sich so maches Gesindel trifft, doch niemand ahnt das hinter Stille der Kopfgeldjäger Weißer Fuchs steckt und das Wirtshaus als Köder für potentielle Opfer dient. Stille stellt ihre Opfer in den Waldungen, was sich deswegen als kompliziert heraus stellt, das sie unter anderem kein Blut vergießen darf, welches sofort die Schatten anlocken würde.

Diese Geschichte hat Horror-Vibes, ist von den heute vorgestellten Sanderson Geschichten die Schwächste, aber eben auf einen hohen Niveau und Stille mach dem Titel gefährliche Frau alle Ehre.

Gute Nacht. Traurigkeit
von Xia Jia

Veröffentlicht in der von Ken Liu herausgegeben Anthologie "Zerbrochene Sterne", ursprünglich 2015 im chinesischen Magazin "Science Fiction World". Es handelt sich um eine zwei geteilte Geschichte, die ungeraden Kapitel behandeln eine an Deppresionen leidende junge Frau in Schanghai, die mit Hilfe von Therapie KIs diese überwinden will. In den Kapiteln mit den geraden Nummern wird eine fiktionalisierte Geschichte von Alan Turing erzählt und dessen Gespräche mit der fiktiven Rechenmaschine Christopher. Das geschieht derart geschickt, dass es schwer fällt Fiktion und Realität zu trennen, besonders dieser Part ist eine wahre Meisterleistung. Es geht einmal mehr um die Definition von Bewusstsein, Emphatie und Intelligenz. Erkennen wir das Potential von Maschinen an oder sind wir selbst nur eine komplexe Maschine. Wunderschön geschrieben und emotional mitreißend. Eine wirklich wunderbare Geschichte.

Mondnacht von Cixin Liu

Ebenfalls in "Zerbrochene Sterne" veröffentlicht handelt von einen beratenden Wissenschaftler, der von seinen zukünftigen Ich kontaktiert wird und gebeten wird, den drohenden Klimawandel zu stoppen und stellt ihn dafür eine moderne Solarenergietechnologie zu Verfügung. Und das hat ungeahnte Konsequenzen. Cixin Liu ist der mit Abstand beachtete Autor der chinesischen Science Fiction, ich habe seine "Trisolaris" Trilogie auch mit Freuden gelesen und er hat tolle Ideen, keine Frage. Allerdings gefällt mir sein Stil nicht sonderlich, er erinnert im negativen Sinne an lästige Anime Tropes. Die Figuren führen oft anstrengende, unnatürliche Exposition Dialoge und es wirkt gerne mal das der eine oder andere Gesprächsteilnehmer wie ein Vollidiot behandelt wird, obwohl sie geistig auf dem selben Level sein würden. Auch sein, wohl der chinesischen Erziehung entstammenden, unerschütterlichen Glauben an der Fähigkeit des Menschen im Kollektiv arbeiten zu können und so weiter. Das mag natürlich auch an der Übersetzung liegen, aber inzwischen habe ich Texte von Cixin Liu von diversen Übersetzern gelesen und es gibt doch eine gewisse Kontinuität und andere chinesische Sci-Fi Geschichten empfinde ich ja sprachlich auch als deutlich angenehmer. Solide Geschichte, aber mit Abstand die schwächste unter meinen heutigen Kandidaten und trotzdem bin ich ziemlich gespannt auf die Netflix Adaption der "Drei Sonnen"

Das Drachenpferd von Xia Jia

Gesammelt in einen Büchlein des Kapsel Magazin. Diese weitere Geschichte von Xia Jia ist eine Fabel um ein mechanische Skulptur, die einer Sagengestalt der chinesischen Folklore nachempfunden wurde und als Geschenk zur Völkerverständigung zwischen dem Westen und China gebaut wurde. Mit der Verständigung war es aber wohl nicht soweit her, denn das Drachenpferd wandelt über eine postapokalyptische Erde, die Menschen scheinen verschwunden. Es stößt auf eine Fledermaus und die beiden erzählen sich allerlei Geschichten. Sehr allegorische Geschichte, wieder sehr einnehmend, aber nicht ganz so ergreifend wie "Gute Nacht, Traurigkeit".

Wie andere Spezies Bücher lesen von Ken Liu

Der hauptsächliche Kaufgrund des Kapsel Magazin Buchs. Ken Liu ist als chinesisch-stämmiger Amerikaner ein Kind zweier Welten und ein großer Förderer der chinesischen Science Fiction, so übertrug er "Die Drei Sonnen" von Cixin Liu ins Englische und machte sie zu einen Welterfolg. Aber vor allem ist er selbst ein begnadeter Autor, leider sind Übersetzungen ins Deutsche mehr als rar. Auf Kurzgeschichten von ihm basiert etwa die "Love, Death and Robots" Episode "Good Hunting" und die grandiose Serie "Pantheo. Die Geschichte selbst ist schwer zu beschreiben, aber der Titel sagt eigentlich alles, wer schon immer mal wissen wollte, auf was für unterschiedliche Arten außerirdische Arten Bücher lesen ist hier genau richtig. Sehr kreativ und elegant geschrieben, absolut lesenswert.

Venedig unter Wasser von Kim Stanley Robinson

Ich lese gerade Robinsons "Mars Trilogie" und anschließend den brandaktuellen "Das Ministerium der Zukunft" und flankiere es mit seinen Kurzgeschichten. Eine die mir besonders gefallen hatte, war das 1981 entstanden "Venedig unter Wasser", aus der Sammlung "Geschöpfe der Sonne". 2040 sind Küsten nahe Städte den steigenden Meeresspiegel zum Opfer gefallen, so auch die Lagunenstadt Venedig. Robinson gehörte zu einen der frühen Warnern vor dem anthropogener Klimawandel, das Hauptthema ist allerdings der Umgang mit kulturellen Erbe. Der Protagonist ist einer der letzten verliebenden Venezianer, der sich als Bootsführer verdient, aber seine Kundschaft vergrämt, so auch zwei Japaner, die ein Fresko abbauen wollen und nach Japan schaffen. Obwohl sie eine amtliche Erlaubnis haben, ist er alles andere als begeistert....
 
Nachdem hier bereits diverse Schmuckausgaben vorgestellt wurden, möchte ich in diesem Rahmen noch Dracula von Bram Stoker vorstellen. Einerseits weil ich das Buch einfach liebe und andererseits ist es offenkundig stark prädestiniert für diese Reihe. Dracula ist ja bekanntlich weniger Roman und mehr ein Dossier, eine Zusammenstellung verschiedenster Schriftstücke; von der kleinsten Notiz, über kürzere oder längere Briefe und Tagebucheinträge bis hin zu umfangreichen Zeitungsartikeln. Hier kann sich die liebevoll verspielte Präsentation der vorliegenden Schmuckausgabe völlig austoben und die Kapitel inhaltlich entsprechend individuell gestalten. Der Kreativität scheinen hier keine Grenzen gesetzt zu sein. Und als würden knapp 450 Seiten nicht reichen, gibt es zusätzlich noch umfangreiches beiliegendes Bonusmaterial, bspw. eine Karte von Transsylvanien.

Ich habe erst kürzlich das Hörbuch genossen und bin nun schon wieder vollumfänglich in dieser Schmuckausgabe gefangen. Die Übersetzungen beider Varianten unterscheiden sich etwas, allerdings nicht inhaltlich, keine Sorge.

Hier noch ein paar Eindrücke:

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Und hier noch ein paar Beispiele für das umfangreiche beiliegende Bonusmaterial:

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Es macht großen Spaß, eine so bekannte Geschichte auf diese Weise noch einmal neu erleben zu können. Auf jeder Seite gibt es etwas zu entdecken. Lebhafter kann ein Roman kaum gestaltet sein. Und wie ich oben bereits schrieb, eignet sich Dracula zweifellos ganz wunderbar für eine derart kreative Präsentation.
 
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