Um das, was Toxie über den Ton geschrieben hat, nochmal ein wenig auszubreiten:
MONSTER BUSTERS stellt das Ultima Ratio dar, das für uns möglich war. Eine extreme Frickelarbeit, bei der unser Soundmann (Ich ziehe meinen Hut vor Dir) alles aus dem uns vorliegenden (und von uns beschafften) Material rausgeholt hat, was möglich war.
Das Problem war (und ist) halt die Ausgangslage. Es wird immer schwerer, noch an Master von deutschen Synchronisationen zu kommen. Die meisten existieren schlichtweg nicht mehr, entweder aufgrund von Materialermüdung, von Firmenpleiten oder der Annahme, dass eine Sendekopie doch reichen würde für Archivzwecke. Bei Filmen, die im Kino gelaufen sind, besteht für uns ja immer noch die Chance irgendwie an eine gut erhaltene 35mm oder 16mm Kopie zu kommen, von der wir den Ton abtasten können (wie zB bei DIE VERFLUCHTEN geschehen). Aber das funktioniert natürlich nur, wenn ein Film auch im Kino gelaufen ist. Und ein großer Teil der Titel, wie wir als Nischenlabel veröffentlichen, kam nunmal leider nur auf VHS raus, was bedeutet, dass uns auch nur dieser Ton vorliegt. Und da liegt auch schon die Crux des ganzen, denn wie jeder weiß (oder wissen sollte) hält Magnetband nun einmal nicht ewig. Zwar ist die natürliche Degradation des Materials auf dem Papier (!) recht schleichend gering, jedoch passen diese Angaben auch nur, wenn die VHS-Kassette unter mehr oder weniger Laborbedingungen (Luftfeuchtigkeit, Wärme) gelagert wurde. Aber seien wir mal ganz ehrlich - wer hat das schon so gemacht mit seinen VHS Kassetten? So gut wie niemand. Weshalb wir - wie bei MONSTER BUSTERS - natürlich auf kein pristines VHS-Band zurückgreifen konnten. Von daher blieb uns nur das scouten von einem Wust an Kassetten, die mit der am besten erhaltenen Tonspur rauszusuchen und dann zu bearbeiten. Viel mehr war aus einem 31 Jahre alten Magnetband nicht mehr rauszuholen. Und das Endergebnis kann sich, wie wir finden, auch hören lassen. Es gibt da definitiv (Film)Baustellen, wo es um einiges schwieriger sein wird, die selbe Qualität rauszuholen. Das ist, wie Toxie schon schrieb, ein Problem, mit dem nicht nur wir, sondern alle Labels zu kämpfen haben werden. Ich bin ganz ehrlich an dem Punkt angelangt, an dem ich mir überlege, mir einen gut erhaltenen Studio-VCR zuzulegen, umalle alten VHS die ich noch habe, und die theoretisch lizenztechnisch irgendwann für uns interessant sein könnten, digital zu sichern. Holzohr sei wachsam!
Ach ja, nur so als kleines Tidbit nebebei. Wir sind nicht die einzigen, die Probleme mit vermurksten digitalen Mastern haben (bzw haben werden). Wie gestern bekannt wurde, sind bei dem Brand auf dem WB-Gelände vor ein paar Jahren die Master von fast 750 000 Songs von 1920 bis heute zerstört worden. Sprich man wird sie nie wieder so zu hören bekommen, wie sie aufgenommen worden sind. Alles was bleibt sind also komprimierte MP3s von komprimierten CDs...