Der Konzerte-Thread

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Letzte Woche war Mammutprogramm angesagt:

Am vorletzten Wochenende noch mit Frau Hardti nach London zu Jamie Cullum in der Royal Albert Hall. Waren wir vorher noch nie, sehr schönes altes Venue, tolle Atmosphäre. Es war Weihnachtsshow, leider mit etwas wenig Klassikern, dafür viel von seinem eigenen Weihnachtsalbum (was ich mir vorher aber nicht angehört hatte).

Sonntag zurück, aber nur zum Koffer holen, denn Montag ging es für eine Woche mit einem Kumpel nach Las Vegas. 3 x U2 in der Sphere.

Natürlich bin ich erstmal schön krank geworden kaum waren wir angekommen und habe den ersten Tag mit einer fetten Erkältung im Bett verbracht - meinen Kumpel habe ich natürlich auch angesteckt. Und locker 100 USD für Corona Tests (vor Abflug war ich negativ, mitgenommen hatte ich keine) und ein paar Erkältungsmittel gelatzt. 2 Tests 26,99!

Unser Rahmenprogramm war daher etwas reduziert bzw. mit angezogener Handbremse.

Aber das wichtigste, die 3 Shows haben wir durchgezogen. U2 sind auch mit Ersatzdrummer Bram eine Bank, obwohl man natürlich schon merkt, dass Larry fehlt. Musikalisch, aber auch die ganze Kommunikation der Band ist "normal" mit den 4ren, die seit über 40 Jahren zusammen spielen, einfach anders.

Achtung Baby in seiner ganzen Pracht live - für mich etwas ganz spezielles, denn für mich ist es das beste Album überhaupt.

Und die Show in der Sphere - mit Worten nicht zu beschreiben. Auch die Videos und Fotos spiegeln nur ansatzweise das Live Erlebnis wieder.

Alleine die Größe, bis auf die Sitze ist das ganze Ding von innen ein Videoscreen. Zu Beginn sieht die Wand aus wie eine Metallverkleidung, oben ist offener Nachthimmel, mal fliegt ein Vogel durch, mal ein Helikopter, alles virtuell.

Zu Zoo Station bricht dann Licht durch die Metallverkleidung, Sand rieselt runter, bis hinter U2 ein überdimensionales Kreuz aus Licht leuchtet.

Bei The Fly schwirren die Buchstaben von der Decke als würde sie aufs Publikum runterfahren, bei Real Thing eine Riesenkollage von Elvis-Bildern, die von hinten bzw. oben nach unten läuft, über die ganze Wand. Das wirkt als würde sich die Bühne bewegen. Und wenn dann alles voll ist mit der Kollage ist es ein gigantisches Wandgemälde.

Zu Atomic City verschwand die Wand beinahe komplett, weil eine Montage von Vegas auf dem Screen gezeigt wird, das dann irgendwann im Zeitraffer abgebaut wird bis es wieder Wüste es. Da kommt dann Vertigo mit Helikoptern als Scheinwerfer.

Where The Streets Have No Name dann auch in der Wüste, mit Sonnenaufgang zum Anfang, dann wandert die Sonne einmal über den Screen, bis sie wieder hinter dem Publikum untergeht...

Und der Sound. Man sieht keinen Lautsprecher, dass Ding kann Dolby Atmos in Echtzeit, gerade bei den akustischen Sachen in der Mitte hat man jede Nuance gehört, egal wo wir saßen / standen. Selbst die einzelnen Elemente des Drumkits waren da so differenziert dass man sie unterscheiden konnte.

Absoluter Wahnsinn das Teil, ich bin hin und weg. Kann man mit Worten eigentlich nicht beschreiben, muss man erleben. Ich kenne jedenfalls kein Venue was auch nur annähernd vergleichbar wäre.
 
Und der Sound. Man sieht keinen Lautsprecher, dass Ding kann Dolby Atmos in Echtzeit, gerade bei den akustischen Sachen in der Mitte hat man jede Nuance gehört, egal wo wir saßen / standen. Selbst die einzelnen Elemente des Drumkits waren da so differenziert dass man sie unterscheiden konnte.

Absoluter Wahnsinn das Teil, ich bin hin und weg. Kann man mit Worten eigentlich nicht beschreiben, muss man erleben. Ich kenne jedenfalls kein Venue was auch nur annähernd vergleichbar wäre.

Die ganze Kugel besteht ja aus 1600 Lautsprechern und einem speziell angefertigte Soundsystem "Made in Germany" !

 
Letzte Woche war Mammutprogramm angesagt:

Am vorletzten Wochenende noch mit Frau Hardti nach London zu Jamie Cullum in der Royal Albert Hall. Waren wir vorher noch nie, sehr schönes altes Venue, tolle Atmosphäre. Es war Weihnachtsshow, leider mit etwas wenig Klassikern, dafür viel von seinem eigenen Weihnachtsalbum (was ich mir vorher aber nicht angehört hatte).

Sonntag zurück, aber nur zum Koffer holen, denn Montag ging es für eine Woche mit einem Kumpel nach Las Vegas. 3 x U2 in der Sphere.

Natürlich bin ich erstmal schön krank geworden kaum waren wir angekommen und habe den ersten Tag mit einer fetten Erkältung im Bett verbracht - meinen Kumpel habe ich natürlich auch angesteckt. Und locker 100 USD für Corona Tests (vor Abflug war ich negativ, mitgenommen hatte ich keine) und ein paar Erkältungsmittel gelatzt. 2 Tests 26,99!

Unser Rahmenprogramm war daher etwas reduziert bzw. mit angezogener Handbremse.

Aber das wichtigste, die 3 Shows haben wir durchgezogen. U2 sind auch mit Ersatzdrummer Bram eine Bank, obwohl man natürlich schon merkt, dass Larry fehlt. Musikalisch, aber auch die ganze Kommunikation der Band ist "normal" mit den 4ren, die seit über 40 Jahren zusammen spielen, einfach anders.

Achtung Baby in seiner ganzen Pracht live - für mich etwas ganz spezielles, denn für mich ist es das beste Album überhaupt.

Und die Show in der Sphere - mit Worten nicht zu beschreiben. Auch die Videos und Fotos spiegeln nur ansatzweise das Live Erlebnis wieder.

Alleine die Größe, bis auf die Sitze ist das ganze Ding von innen ein Videoscreen. Zu Beginn sieht die Wand aus wie eine Metallverkleidung, oben ist offener Nachthimmel, mal fliegt ein Vogel durch, mal ein Helikopter, alles virtuell.

Zu Zoo Station bricht dann Licht durch die Metallverkleidung, Sand rieselt runter, bis hinter U2 ein überdimensionales Kreuz aus Licht leuchtet.

Bei The Fly schwirren die Buchstaben von der Decke als würde sie aufs Publikum runterfahren, bei Real Thing eine Riesenkollage von Elvis-Bildern, die von hinten bzw. oben nach unten läuft, über die ganze Wand. Das wirkt als würde sich die Bühne bewegen. Und wenn dann alles voll ist mit der Kollage ist es ein gigantisches Wandgemälde.

Zu Atomic City verschwand die Wand beinahe komplett, weil eine Montage von Vegas auf dem Screen gezeigt wird, das dann irgendwann im Zeitraffer abgebaut wird bis es wieder Wüste es. Da kommt dann Vertigo mit Helikoptern als Scheinwerfer.

Where The Streets Have No Name dann auch in der Wüste, mit Sonnenaufgang zum Anfang, dann wandert die Sonne einmal über den Screen, bis sie wieder hinter dem Publikum untergeht...

Und der Sound. Man sieht keinen Lautsprecher, dass Ding kann Dolby Atmos in Echtzeit, gerade bei den akustischen Sachen in der Mitte hat man jede Nuance gehört, egal wo wir saßen / standen. Selbst die einzelnen Elemente des Drumkits waren da so differenziert dass man sie unterscheiden konnte.

Absoluter Wahnsinn das Teil, ich bin hin und weg. Kann man mit Worten eigentlich nicht beschreiben, muss man erleben. Ich kenne jedenfalls kein Venue was auch nur annähernd vergleichbar wäre.
Das ist voll beneidenswert, ich habe mir vorgenommen irgendwann mal die Sphere zu besuchen. Das wär was für Tool
 
Sonntag haben wir noch die Sphere Experience gemacht. Das dauert 2 Stunden, ist aber etwas Verarsche, da Beginn gleichbedeutend mit Einlass ist. Und auch für die Sphere Experience war die Kugel voll.

Teil 1, also wenn man dann drin ist, bietet die Möglichkeit das Atrium zu erkunden und mit interaktiven Robotern zu interagieren. Völlig überlaufen wenn man nicht ganz vorne in den Schlangen zum Einlass war. Ansonsten im Prinzip nur um zum Platz zu gehen.

Teil 2 ist der Film Postcard from Earth mit teils schon sehr beeindruckenden Naturbildern und Effekten. Dauert zwar nur 50 Minuten, ist aber sehr sehenswert.

Mehr als die 50 USD die wir (pro Ticket) dafür gezahlt haben wäre mir das aber nicht wert, und auch dafür gibt es deutlich teurere Tickets.

Insgesamt würde ich einen Besuch der Sphere wenn man in LV ist auf jeden Fall empfehlen.
 
Eine gute Woche nach Till Lindemann fand ich mich wieder in der Frankfurter Jahrhunderthalle ein. An dem Sonntag hatte Dave Stewart geladen, um sein Eurythmics-Songbook zu präsentieren. Unterstützt wurde er dabei von einer weiblichen Band, inklusive drei Sängerinnen, die sich die Lieder aufgeteilt hatten. Unter anderem seine Tochter Kaya und Vanessa Amorosi. Letztere hat "Here comes the Rain again" richtig gerockt. :daumenhoch:
Mir haben die Arrangements und die Darbietungen sehr gut gefallen und ich schien nicht alleine zu sein. Während des bestuhlten Konzertes bildeten sich an den Rändern kleinere Gruppe, die mitgetanzt haben. Bei den letzten drei / vier Lieder stand dann die ganze Halle und feierte die Band gebührend ab. Ich persönlich fand es zwar schade, daß Dave nicht selber gesungen hat, aber vielleicht tourt er ja noch irgendwann mit dem Spiritual Cowboys Songbook. :blind:

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Eigentlich war das unser diesjähriger Konzertabschluß, weil wir nicht wußten, was uns im Dezember im Dortmunder Konzerthaus geboten werden sollte. Bastian Pastewka präsentierte seinen "Kein Mucks"-Podcast live. Unterstützt wurde er vom WDR Rundfunkorchester, so daß es ein amtliches Konzert war. Das Orchester spielte Stücke aus Krimi-Hörspielen und -Serien. Es waren einige Themes dabei, u.a. "The Naked Gun" und "Die Straßen von San Francisco", aber auch Musik aus Filmen, z.B. eine Nummer aus "Hasch mich, ich bin der Mörder".
Zwischen den Liedern hat Bastian im Smoking immer sehr amüsant und charmant ein paar Fakten zur Herkunft der Stücke erzählt und lustige Dialoge eingespielt. Ich habe mich sehr gefreut, als er von Holmes sprach und "meinen" Holmes, Jeremy Brett, erwähnte. Gefolgt wurde der Vortrag vom Theme der Serie. Das war ein großartiger Moment. Vor meinem inneren Auge sah ich den Vorspann ablaufen.
Mein Chef schaute mich mit Fragezeichen überm Kopf an, als ich seine Frage beantwortete, wo ich war. Ich bin mir aber sicher, hier im Forum stoße ich auf mehr Verständnis, schließlich beschäftigen wir uns mit unserem Hobby, über den Bildschirm hinaus.

Das war es für 2023. 2024 beginnt ganz im Zeichen des Lügenbarons, denn Rainald Grebe gastiert in Siegen. Ick freu mir. :anbei:
 
Samstag waren wir wieder bei Weckörhead in Osnabrück im Rosenhof. Die starten jetzt das 3. Mal dort in das Jahr und es ist jedesmal wieder ein Vergnügen.

Weckörhead spielen Motörhead mit deutschen Texten, mal an den Originaltext angelehnt, mal komplett frei interpretiert. Der Bomber ist zum Beispiel ein Lied über Bud Spencer :biggrin:
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Sleaford Mods im September als Open Air in meiner Stadt. Gerade schnell noch Karten gesichert. Bisher gibt es nur 2 Termine in Deutschland 2024.

// Open Air - JunkYard, Dortmund. Datum: 06.09.2024 //
 
Die habe ich vor 10 Jahren mal in der Hamburger Markthalle als Vorband von EA80 gesehen. Der eine hat bei jedem Lied zu Anfang nur auf den Playback-Knopf gedrückt und dann Bier getrunken, während das Stück vom Band kam und der andere gesungen hat. War ganz lustig.
 
Die habe ich vor 10 Jahren mal in der Hamburger Markthalle als Vorband von EA80 gesehen. Der eine hat bei jedem Lied zu Anfang nur auf den Playback-Knopf gedrückt und dann Bier getrunken, während das Stück vom Band kam und der andere gesungen hat. War ganz lustig.
Wow, was für eine geniale Kombi: Sleaford Mods und EA80. Dafür wäre ich auch gerne nach Hamburg gefahren 🤩

EA80 möchte ich unbedingt auch einmal live sehen, falls die irgendwann noch einmal spielen.

Das mit dem Playback-Knopf und dem Bier hat er bis zum letzten Album auf der Tour letztes Jahr immer noch so gemacht. Seit dem neuen Album drückt er den Knopf und hüpft wie ein Wahnsinniger über die Bühne.
 
EA80 möchte ich unbedingt auch einmal live sehen, falls die irgendwann noch einmal spielen.
Die spielen nicht sonderlich oft. Ich schaue immer mal wieder hier:

Bei dem Konzert in Hamburg wurde übrigens die berüchtigte einbetonierte Single verkauft, die man erst mit Hammer und Meißel befreien musste. Ich habe es hinbekommen, ohne das Betoncover ganz zu zerstören. :zwinker:
 
Gestern zum ersten Mal in der Live Music Hall in Köln gewesen.

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Ich mag solche Locations, wo alte (Industrie-)architektur neu verwendet wird. Vieles liebevoll dauerimprovisiert, mega viel Charme.

Gespielt haben als Vorband Versus Goliath. Noch nie vorher was von gehört und etwas irritiert beim Start gewesen, da sowas irgendwie nicht erwartet. Die spielen Rock, Metal, Rap. Der Gitarrist hatte irgendwas guten eingeworfen und war etwas übermotiviert. Nach ein paar Liedern mit warm geworden, wusste zumindest als Vorband gut zu überzeugen.

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Hauptact waren dann Universum 25. Das Konzert war Tourabschluss und gleichzeitig Teil der auf Grund von Krankheiten verschobenen Konzerte vom letzten Jahr.
Die Band setzt sich auf Mitgliedern von Fiddler's Green, Slime, In Extremo, Eisbrecher und Dritte Wahl zusammen und man merkt zu jedem Zeitpunkt auf der Bühne, dass die tierisch Bock auf das Projekt haben.
Neben dem kompletten eigenen Album haben die von jeder Band eine Coverversion eingespielt. Vom Michael Robert Rhein haben die ein Stück aus seiner DDR Band Nr.13 genutzt, was durch seine markante Stimme hier nicht zu einer In Extremo Variante führt.

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Insgesamt ein gutes Konzert. Bei den Bandmitgliedern ist es ein nettes Mischmasch aus allen Einzelbands. Mit der markanten Stimme muss man klarkommen, der Vergleich zu Rheins Band drängt sich deshalb aber immer auf. Wir verfolgen die Band weiter, freuen uns, dass die an einem neuen Album arbeiten werden, und behalten weitere Konzerttermine im Blick.

Die Location macht auch Lust auf mehr, ist aber mit 2 1/2 - 3 Stunden Fahrt verbunden.
 
Gestern zum ersten Mal in der Live Music Hall in Köln gewesen.
Ich mag solche Locations, wo alte (Industrie-)architektur neu verwendet wird. Vieles liebevoll dauerimprovisiert, mega viel Charme.
Warst du mal in der Turbinenhalle in Oberhausen?
 
Krefeld Kulturfabrik ist richtig geil, da die Eventhalle zudem fast quadratisch ist, hat man zum einen eine im Verhältnis zur Kapazität sehr große Bühne, so dass die Acts auch ihr volles Besteck aufbauen können und man ist als Zuschauer sehr nah dran
 
Krefeld Kulturfabrik ist richtig geil, da die Eventhalle zudem fast quadratisch ist, hat man zum einen eine im Verhältnis zur Kapazität sehr große Bühne, so dass die Acts auch ihr volles Besteck aufbauen können und man ist als Zuschauer sehr nah dran
Das stimmt. Leider treten dort nicht mehr ganz so viele Acts auf die ich mir anschaue. Habe aber u.a. "Sweet" dort schon 2x gesehen.
 
Gestern zum ersten Mal in der Live Music Hall in Köln gewesen.
Ich mag solche Locations, wo alte (Industrie-)architektur neu verwendet wird. Vieles liebevoll dauerimprovisiert, mega viel Charme.
Warst du mal in der Turbinenhalle in Oberhausen?
Das war quasi über Jahre unsere Konzertheimat. Unzählige male Eisbrecher, dazu Leo mit seinen Metal Covers, Arch Enemy, Völkerball, und, und, und...
Durch den Umzug in den Ruhekongress von Eisbrecher hat die Show einiges an Charakter verloren.

Die Kulturfabrik in Krefeld haben wir auch schon besucht, leider nur im kleinen Raum. Wusste genauso wie der Rockpalast in Bochum mit viel Charme zu überzeugen.
 
EA80 möchte ich unbedingt auch einmal live sehen, falls die irgendwann noch einmal spielen.
Die spielen nicht sonderlich oft. Ich schaue immer mal wieder hier:

Bei dem Konzert in Hamburg wurde übrigens die berüchtigte einbetonierte Single verkauft, die man erst mit Hammer und Meißel befreien musste. Ich habe es hinbekommen, ohne das Betoncover ganz zu zerstören. :zwinker:
Danke für den Tipp, das behalte ich im Auge 👍
 
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Bibiza. Weltberühmt in Österreich.
Funktioniert das auch in Norddeutschland? Antwort: ja!
Falco? Ja, auch. Zweite Welle Austropop/Rap nach Bilderbuch. NDW ein wenig. Kokain? Vermutlich. Das Publikum vermutlich zwischen 18 und Mitte 20. 90er Jahre Seidensportjacken in Farben, bei denen jeder Blindenhund knurrt. Dazu Rudi Völler Frisuren. Abriss.
Tolles Konzert!
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Ich war gestern bei James Arthur im Palladium in Köln. Es war das erste Mal, dass ich im Palladium war und gleich vorneweg: Meine neue Lieblings-Veranstaltungsstätte wird das nicht. Die Parkplatzsituation vor Ort ist schon ziemlich schlecht, daher waren wir auch schon 90 Minuten vor Einlass dort. Vor der Halle stand zu dem Zeitpunkt bereits eine lange Schlange (schätzungsweise 100 m), angeführt von einer Fraktion Fans, die dort mit Campingstühlen und Wärmedecken wohl schon etwas länger campiert haben. Die Schlange wuchs und wuchs dann auch schnell immer weiter, das Ende konnte ich gar nicht mehr sehen, das ging wohl noch eine Straße weiter um die Ecke bis zum "Schlag den Star"-Studio. Immerhin hat es aber nicht geregnet und es war jetzt auch nicht bitterkalt, sodass man es gut aushalten konnte.

Der Einlass selbst begann dann auch recht zügig und es ging gut voran - allerdings gingen dann als wir an der Reihe waren die Probleme mit dem E-Ticket los. Scheinbar gab es da irgendein organisatorisches Problem, sodass via Ticketmaster geteilte Tickets vom Scanner als ungültig erkannt wurden. Da ich meiner Begleitung auch das Ticket geteilt hatte, damit sie es auf ihrem Handy hatte falls irgendwas ist, führte das dann dazu, dass ich rein kam, sie aber erst mal zur Kasse geschickt wurde, um das Problem zu klären. Das dauerte dann auch erst mal seine Zeit und während ich dann gewartet habe füllte sich die Halle natürlich schon unweigerlich immer mehr. Als sie dann auch rein kam standen wir letzten Endes irgendwo relativ mittig in der Halle. War jetzt nicht gerade optimal, da wir beide mit 1,70 m nicht allzu groß gewachsen sind, aber es war erst mal ok.

Beim Blick ins Publikum war ich aber erst mal irritiert, denn gefühlt war ich umzingelt von Teenie-Mädels und ich mit meinen 32 Jahren zog den Altersschnitt schon gewaltig nach oben. Hatte ich jetzt ehrlich gesagt so nicht erwartet, ich hab da eher mit einem "gemäßigten" Publikum in meinem Alter gerechnet, da James Arthur ja auch schon seit über 10 Jahren aktiv und bekannt ist und auch optisch jetzt eher weniger die Harry Styles-Fangemeinde anspricht. Leider war es dann auch genau dieses Publikum, das das Konzerterlebnis eher zum Reinfall hat werden lassen, dazu aber gleich.

Los ging es pünktlich um 20 Uhr mit Sängerin Neve als Vor-Act. Bisher war die mir völlig unbekannt, aber ich muss sagen, dass sie stimmlich echt was drauf hatte. Optisch erinnerte sie mich ein wenig an Cher Lloyd, die wie James Arthur auch durch "X-Factor" bekannt geworden ist, stimmlich ging es eher in Richtung Ariana Grande. Wirklich gar nicht übel! Sie spielte dann so ca. 30-45 Minuten bevor dann nochmal eine kurze Wartepause begann. Um 21 Uhr kam dann James Arthur auf die Bühne - und das Unheil mit den kreischenden Teenie-Mädels aus der TikTok-Generation nahm seinen Lauf. Kaum ging das Licht aus gingen nämlich unzählige Smartphones nach oben und es wurde gedrängelt, dass man sich wirklich keinen cm mehr bewegen konnte, ohne seinem Nachbarn den Ellbogen ins Gesicht zu hauen. Nach dem ersten Refrain gingen die Handys dann wieder runter, sodass man auch mal wieder ein bisschen was sehen konnte, aber bei jedem halbwegs bekannten Lied ging das Spiel dann wieder von vorne los, sodass ich gefühlt 80% des Konzerts nur durch die Smartphone-Bildschirme anderer Leute gesehen habe. Und damit nicht genug - die Videos mussten dann natürlich auch direkt geteilt werden. Statt sich auf das Konzert zu konzentrieren wurden dann Insta-Posts abgesetzt, Snapchats verschickt, die Setlist im Netz studiert, um zu wissen wann man das nächste Video starten muss, oder gar irgendwelche Freundinnen angerufen, die man dann in Großaufnahme vor die Nase gehalten bekam und dann sehen konnte, wie die zu Hause heulend auf der Couch saßen, um auf dem Smartphone das Konzert mitzuverfolgen.

Zwischendrin sind dann auch immer wieder irgendwelche Mädels umgekippt, sodass James Arthur mehrfach Songs unterbrechen musste, um den nächsten Notfall zu versorgen, worüber er irgendwann auch mal so nebenher einen Kommentar hat fallen lassen ("What's it with those fainting people all the time?!"). Über die Luft in der Halle konnte ich mich auch nicht beschweren, es lag wohl eher daran, dass diese Mädels seit Stunden nichts getrunken hatten und dann in dem Gedrängel der Kreislauf ausgesetzt hat.

James Arthur an sich hat eine gute Show abgeliefert, da kann man ihm echt nichts ankreiden. Die Akustik hätte bei manchen Liedern besser sein können, gerade bei den lauteren Liedern war es nur noch ein einziges Geschrabbel in dem die Stimme völlig unterging (ganz schlimm war der Auftakt mit "Bitter Sweet Love", danach wurde es aber schnell besser), aber das war sowieso ein eher kleiner Teil der Show. Kleines Highlight war "Just Us", wo ein Fan spontan auf die Bühne geholt wurde und mit seinem Gesang wirklich alle überrascht hat (was dann natürlich auch wieder alle filmen mussten, sodass man auch dauernd den Kopf verrenken musste, um den Fan überhaupt mal sehen zu können). Zum Ende hin gab es dann auch noch eine kleine Party-Section mit "Lasting Lover" und Samples aus "Work With My Love", bei der James Arthur die Fans dann auch mehrfach dazu aufgefordert hat zu hüpfen, allerdings wurde das in dem Gedrängel echt schwierig, da ja wie gesagt kaum Platz war und es für viele wichtiger war, gute Insta-Posts zu machen, als sich am Geschehen zu beteiligen.

Also über James Arthur selbst kann ich nichts schlechtes sagen, der hat da eine gute Show gemacht, es war vielmehr das Publikum drumherum, was leider das Konzert-Feeling arg ausgebremst hat. Ich weiß halt nicht, ob ich so langsam einfach zu alt dafür werde (ich hatte wie gesagt eh mit einem etwas älteren Publikum gerechnet) und bislang hat es mich auch noch nie großartig gestört, wenn Leute mit ihren Handys Fotos und Videos gemacht haben, aber das Ausmaß bei dem Konzert gestern fand ich echt bodenlos. Wie schon zuvor erwähnt habe ich wirklich einen Großteil nur durch den Handy-Bildschirm der Leute vor mir sehen können, sofern da nicht gerade irgendwelche Freundinnen zu Hause drauf zu sehen waren, die über Facetime angerufen wurden. Das hab ich so bislang noch nicht erlebt, selbst große Konzerte wie Ed Sheeran oder P!nk waren dagegen harmlos was das betrifft. Echt schlimm, dass man ein Konzert inzwischen echt so dermaßen vermiesen kann. James Arthur selbst würde ich mir nochmal anschauen gehen, aber nicht mit einem solchen Publikum. Ich frage mich nur, wie es für die Künstler da auf der Bühne sein muss, wenn man statt in die Augen der Fans nur in ein Meer von Handykameras schaut, die da hochgehalten werden. Viel Spaß können die da doch auch nicht mehr haben, wenn kaum noch Interaktion mit dem Publikum möglich ist, weil die gerade alle mit was anderem beschäftigt sind.
 
32?

Gibt es hier noch jüngere Mitglieder? 🤔 :zwinker2:

Das Palladium ist aber selbst mit besserem Publikum Mist, ich hasse nichts mehr wie schlauchartige Lokations und da gehört das Palladium zu den schlimmsten.
 
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