Tagebuch eines Killerbots von Martha Wells
Unter anderen mit den Hugo, Locus und Nebula ausgezeichnete Reihe um einen Kampfdroiden, einer sogenannten SecUnit, die zum Schutz für Jedem, der es sich leisten kann, vermietet wird. Doch die Arbeit kann schon nerven, insbesondere wenn man das Modul welches einen kontrolliert gehackt hat und viel lieber Serien und Filme konsumieren will. Das ist so locker flockig, wie es sich liest und steht in bester Tradition leichtfüßiger Sci-Fi wie von Andy Weir, John Scalzi oder Dennis E. Taylor. Ich hatte ja vor kurzem erst mich an Mickey 7 versucht, war da aber alles andere als begeistert von, und freue mich trotzdem auf die kommende Verfilmung von Bong Joon-Ho mit Michael Fassbender in der Hauptrolle. Der Killerbot hat mich aber auf den richtigen Fuß erwischt, übrigens ist auch hier eine Verfilmung in Form einer Apple TV+ Serie in Arbeit. Da bin ich gespannt, inwieweit die Adaption gelingt, aufgrund dessen das man die Welt aus seiner inneren Perspektive erlebt, Dialoge finden wenig statt, denn der Bot auf Abwegen hat wenig Lust mit Menschen zu kommunizieren. Die deutsche Ausgabe sammelt die ersten vier Novellen der Reihe, der Titel ist ein wenig unglücklich, weil Killerbot der Name ist, den sich die SecUnit selbst gab.
Feinde der Zeit von Adrian Tchaikovsky
Preisgekrönt geht es weiter, denn für den zweiten Ableger seine Romanes Kinder der Zeit bekam er jüngst den Hugo Award für die Beste Serie und gesellt sich zu den Arthur C. Clarke Award für den Erstling. Die Hard Sci-Fi Reihe um Terraforming und manipulierte Evolution wird um einige Facetten erweitert, ohne zu viel zu verraten geht es unter anderem um interessante Betrachtungen der Simulationstheorie. Es kommt auch eine weitere Spezies dazu, die einen Evolutionsschub erhalten hat, diesmal allerdings nicht durch das Uplift-Virus ausgelöst, sondern aufgrund der aggressiven Biochemie des Planeten auf den die Terraformer gelandet sind. Die Spezies, Rabenvögel, wird hauptsächlich von den Gothly und Gethly vertreten, die ein monogam lebendes Paar mit einer speziellen Aufgabenteilung gesegnet sind und als Kollektiv Intelligenz und Bewusstsein zu bilden scheinen. Die zwei Vögel sind nicht nur saukomisch, sonder behaupten von sich selbst kein Bewusstein zu haben. (Sprechen es aber auch allen Anderen eines ab. :D) Tolles Buch, toller Autor. In der Qualität kann es gerne weiter gehen, ich freue mich schon auf die Fortsetzung seiner Scherben der Erde Reihe im Sommer.
Dead Silence von S.A. Barnes
Dead Silence ist das Sci-Fi Horror Debüt von S.A. Barnes (Stacey Kade) und das kann sich wirklich sehen lassen! Schaffte es letztes Jahr auf die Bestenliste des Locus Magazin und ist in Deutschland frisch beim Heyne Verlag erschienen. Ich hab noch ca. 120 Seiten vor mir, aber bis jetzt ist es eine außerordentlich gelungene Mischung aus Alien, Event Horizon und Magnetic Rose mit einer Prise Titanic. Es geht um ein Team von Technikern die ein Notfall Signal der Auora empfangen, das erste und einzige Luxus Raumschiff, welches bei seiner Jungfernfahrt verunglückte und spurlos verschwand. Die labile Teamleiterin sieht in den Fund die Möglichkeit sich von der alles kontrollierenden Firma zu lösen und so kommt es wie es kommen muss, denn bald stellt sich heraus, dass die Ursache die das Schiff vor Jahrzehnten in den Abgrund riss immer noch an Board ist.
Über die Smaragdgrüne See/Das Herz der Sonne von Brandon Sanderson
Sanderson hat während der Corona Pandemie eine Kickstarter Kampagne gestartet und vier zusätzliche Romane geschrieben, zwei davon sind seit kurzem auf deutsch verfügbar und spielen in seinen großen Cosmere/Kosmeer Universum. Bei ersterem handelt es sich um eine charmante Abenteuer Geschichte, in der ein ganz und gar nicht abenteuerlustiges, aber integreres Mädchen namens Tress auf ein Piratenschiff verschlägt. Dieses fährt auf keinen normalen Meer, sondern eines welches aus Sporen besteht, die von 12 Monden auf den Planeten fallen. Das heimtückische ist, dass sie im Kontakt mit Wasser explosionsartig wachsen und daher äußerst tödlich für den menschlichen Organismus sind. Die Geschichte wird aus der Perspektive einer für Sanderson Lesende sehr bekannten Figur erzählt, die aber nicht in Vollbesitzt ihrer geistigen Fähigkeiten ist. Das Herz der Sonne erzählt eine wesentlich düstere Geschichte und ist viel intensiver im übergeordneten Universum verwoben, den Charakter kennt man aus den Sturmlicht Chronikern und er strandet in einer absolut lebensfeindlichen Welt in der die Sonne alles augenblicklich verbrennt und zerschmilzt. Die hier ansässigen Menschen fliehen in maroden schwebenden Städten dauerhaft vor dem Morgengrauen, zudem ist ihr Leben von einen brutalen Diktator gezeichnet. Das Herz der Sonne ist für Quereinsteiger eher weniger geeignet, man sollte midestens Die Sturmlicht Chroniken und Die Nebelgeborenen vollständig gelesen haben.
Sanderson betreibt wieder tolles Worldbuilding, inkl. absolut kreativer Magiesysteme und schreibt erneut wirklich sehr gute Genre Kost, erreicht aber nicht seine eigenen Bestleistungen. Trotzdem erstaunlich die durchgehende hohe Qualität bei seinen gewaltigen Output, die Schlagzahl der Sanderson Veröffentlichigungen ist wirklich erstaunlich.