Pierre Brice spielte später auch Winnetou in der Fernsehserie "Mein Freund Winnetou", in der die Situation der Indianer realistischer dargestellt wurde, was ihm persönlich sehr wichtig war.
Och, das wusste ich bislang noch nicht. Schön, schön ... besser später als nie

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Habe mich eben mal etwas zu der Serie im Netz belesen und die war wohl gerade hier in Deutschland leider scheinbar kein besonderer Erfolg. Im Karl-May-Magazin-Forum wurde diesbezüglich die Theorie diskutiert, dass gerade Pierre Brice selber den Grund für die Popularität des Winnetou am Allerwenigsten verstanden hat und dadurch, dass er - mit den besten Absichten natürlich - die Figur in der Serie und bei den Live-Action-Events zunehmend mehr hat monologisieren und predigen lassen, nachhaltig mit zum Sinken seines Sterns als Winnetou beigetragen hat. Zu viel Erklärbär, zu viel Moralpredigt, zu wenig stille Würde als "edler Wilder"

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"Du hast meine Gefühle verletzt"
Gefolgt vom, auch hier im Forum sehr oft genutzten: "Du / das hat meine Kindheit kaputt gemacht." Ja, dann ignoriere es doch...
Komische Sache, oder? Wo Menschen es doch schon seit Jahrtausenden schaffen, SO VIELE Dinge erfolgreich zu ignorieren oder zu verdrängen

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Das ist jetzt nur eine (halbgare) Theorie von mir, aber ich befürchte, dass das Internet
massiv zur Bildung informativer Filterblasen bei den Menschen beigetragen hat. Diese vereinzeln sie noch stärker als früher, da jeder sich zunehmend daran gewöhnt hat, primär nur noch mit Zeug bespielt/konfrontiert zu werden, welches ihm genehm ist, statt wie früher über allen zugängliche Quellen wie Fernsehen, Radio oder Zeitungen informiert zu werden, wodurch ja auch noch ein breiterer Informations-/Meinungskonsens möglich war.
Und dieser Umstand scheint viele Leute leider auch deutlich dünnhäutiger für alle Informationen gemacht zu haben, die mit ihrem mühsam erarbeiteten, in sich kongruenten, vereinfachten Weltbild
nicht übereinstimmen. Jede neue, anderslautende Meinung/Information wird dadurch - eventuell mehr noch als früher - als direkter Angriff auf das eigene Weltbild/die eigene Meinung betrachtet und muss darum nach Möglichkeit entweder abgeblockt oder angegriffen und "eliminiert" werden.
Darum, um Dinge einfach zu ignorieren oder wenigstens neutral zur Kenntnis zu nehmen, dazu sind zumindest manche von uns wohl mittlerweile durch diese informelle Einseitigkeit doch zu fragil geworden und fühlen sich noch schneller in ihren Gefühlen verletzt oder empfinden "ihre Kindheit als ruiniert". Du hast heutzutage entweder Meinungen wie Betonblöcke oder wie Kartenhäuser, dazwischen scheint es leider immer weniger Spielraum zu geben

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Aber ... scheiße, ich schweife hier schon wieder meilenweit vom Thema ab

. Sorry, ich bin studierter Soziologe, darum ... unausgegorene Sozialtheorien sind mein täglich Speiss und Trank

. Back to topic, please!