Voraussichtlich schaue ich den Film am Dienstag in HH im Dolby Cinema, dass es da einen Formatwechsel gibt, halte ich aber auch für ausgeschlossen
Das kannst du natürlich gern für ausgeschlossen halten, lieber Ralf, aber das ändert trotzdem nichts daran, dass ich nun mal in diesem Saal saß und es zwei Mal einen deutlich bemerkbaren Formatwechsel gab.
Da das Bildformat für die beiden großen IMAX-Setpieces auch geöffnet wurde, frage ich mich, ob es da eigentlich noch einen relevanten Mehrwert gibt, den Film in einem IMAX-Kino zu sehen? Das letzte IMAX hier ist das UCI in Hamburg-Wandsbek und das ist eher ein "LieMAX" mit zwei Xenon 2K Projektoren und 1.90:1 Leinwand, die mit 20,9 m × 11,0 m jetzt auch nicht sooo viel größer ist als die 18,01 x 7,53 m des Dolby Cinemas, zumal ja auf erstere lediglich in 2K projiziert wird.
Bist du da ganz sicher mit dem Wechsel des Bildformats? Denn die Leinwand im im Dolby Cinema in Hamburg hat mit 18,01x7,53 exakt 2,39:1, bedeutet wenn man das Bild öffnen würde, müsste man vorher erstmal das Bild deutlich kleiner machen, das wird niemand tun. Der IMAX Saal in Düsseldorf hat 20x10,5m in 1,90:1 bei weniger Sitzen (314 zu 353), bei gleichem Sitzabstand ist bereits das Scope Bild größer und geht dann in den IMAX Szenen bis zur Decke/Boden auf, das macht den Effekt. In Leonberg dürfte das noch überwältigender sein. Zwar gibt es auch Dolby Cinemas im Standard Widescreen Aspect Ratio von 1,85:1, aber nicht in 1,90:1. Das es dort in irgendeiner Form Formatwechsel gibt ist mir nicht bekannt.
Guter Einwand. Hier hingegen kann ich nicht mehr genau sagen, wie der Formatwechsel erreicht wurde, außer dass er eben stattgefunden hat - weshalb ich auch überhaupt erst über den zusätzlichen Unterschied zu IMAX nachgedacht habe. Ich möchte nicht ausschließen, dass von vornherein nur ein kleinerer Teil der Leinwand bespielt wurde, der dann geöffnet wurde, auch wenn das nicht wirklich sinnig erscheint. Ebensowenig, dass das Bild kleiner wurde, also rechts und links Fläche wegfiel. Sowohl die gesamte U-Boot- als auch Flugzeug-Sequenz war aber nunmal durchgehend nicht mehr in CinemaScope, sondern mindestens in 1.85:1 oder eben 1.90:1, was man auch eindeutig an der weiteren Bildkomposition spüren konnte.
Da es nicht nur das erste Mal war, dass ich den Film gesehen habe, sondern auch in diesem Kino saß, war ich zum einen sehr gepackt von den jeweiligen Szenen, habe zum anderen aber auch keinen Vergleich, wie sich der Saal normalerweise anfühlt. Die heutige Zweitsichtung im meinem Stammkino, dem Savoy, war allerdings durchgehend in 2.39:1. Das U-Boot hat mir im klastrophobischeren Breitbild übrigens besser gefallen, beim Flugzeug hingegen habe ich dann doch in der ein oder anderen Einstellung etwas mehr „Luft“ vermisst.
Vielleicht kann Ralf morgen ja Klarheit bringen, sollte er es in eben dieses Dolby Cinema schaffen.
Ansonsten gefiel mir der Film nun in der ersten halben Stunde etwas besser, wahrscheinlich weil ich die Erwartungen der für die Reihe eher ungewöhnlichen Kammerspiel artigen Inszenierung schon vorher anpassen und die dauernden Rückblicke etwas mehr ignorieren konnte. Die zweite halbe Stunde grenzt aber weiterhin fast schon an eine Selbstparodie wie überausführlich jedes Vorhaben auswalzend erklärt und die eigentliche Unmöglichkeit des erfolgreichen Absolvierens mit bierernster Mine vorgetragen wird, stets im Versuch sich dabei weiter und weiter rhetorisch zu übertreffen.
Das hat MqQuarrie wohl auch im Schnitt gemerkt, weshalb irgendwann nur noch fast verzweifelt um Dynamik bemüht wie wild zwischen Gesprächen an unterschiedlichen Orten hin und her gewechselt wird, wo die Charaktere die Halbsätze ihrer Vorgänger zu Ende bringen. Doch es nützt einfach nichts: Es ist zu viel Information, die es zu allem Überfluss nicht mal gebraucht hätte, ist die Action doch so wahnsinnig waghalsig, dass sich mir zwischendurch überhaupt nicht der Gedanke kommt, ab wie viel Metern Tiefe die Überlebenschancen nun um wie viel Prozent und mit wie vielen Sekunden abnehmen.
Der Film ist einfach am besten, wenn er Taten und nicht Worte für sich sprechen lässt. Und so haben mir die letzten zwei Drittel auch bei der Zweitsichtung den Schweiß auf die Stirn und mitunter gar die ein oder andere Träne ins Auge getrieben. Diese finale Abrechnung muss man sich eben ähnlich wie Ethan nicht nur mehr als hart erkämpfen, sondern noch wichtiger: man darf währenddessen den Glauben nicht daran verlieren, dass es irgendwann schon noch gut wird. Richtig gut. Denn das wurde es bisher immer und das wird es auch dieses Mal.