Die erste Stunde war eine konfuse, zusammenhangslose Aneinanderreihung von Szenen, die wie eine planlose Collage wirkten. Konzept? Fehlanzeige. Ich habe
Dead Reckoning bereits zweimal gesehen – da brauche ich bestimmte Szenen in Teil 2 nicht noch 3x gezeigt bekommen. Okay, das lasse ich dem Film noch durchgehen, wenn man damit Zuschauer abholen will, die den Vorgänger nicht kennen. Aber was da an Logiklöchern und faulen Drehbuchentscheidungen serviert wird, ist schon schwer zu verzeihen.
Woher weiß Gabriel bitte, wo sich Luther aufhält und dass er einen Stick hat? Und welchen Sinn ergibt es, Luther nach sieben Filmen derart würdelos sterben zu lassen – außer, dass man offenbar keinen IT-Spezialisten mehr für den restlichen Plot gebraucht hat?
Und warum genau wurde die blondhaarige Asiatin gerettet? Ihre Rolle wirkte vollkommen belanglos.
Die Szenen mit dem US-Militär und der schwarzen Präsidentin erinnerten mich unangenehm an die Katastrophenfilme der 90er wie I
ndependence Day und Armageddon.
Agenten- oder Spionageelemente? Fast nicht vorhanden. Wo waren die ikonischen Masken-Spielchen, überraschenden Twists, cleveren Täuschungen?
Und mal ehrlich: Wenn man durch simples Stromabschalten wie am Ende vorgeschlagen das Atomarsenal sichern kann – warum macht das dann niemand einfach?
Auch optisch und atmosphärisch: Wie schafft es Tom Cruise, kurz nach
Dead Reckoning derart gealtert zu wirken? Die gesamte Crew hatte kaum Relevanz für die Handlung – außer sich in dramatischer Zeitlupe bedeutungsvoll anzublicken. Die Diebin war einfach nur nervig, macht Cruise ständig schöne Augen und gibt sonst den Erklärbär für die Entität.
Wo sind die 400 Mio. Budget hin wenn gefühlt die Hälfte des Films in irgendwelchen Kellergewölben und Innenräumen im Dunkeln spielt?
Dazu kommt der Film 80% der Zeit quasi ohne Bösewicht aus. Am Anfang und am Ende mal 5 Minuten Gabriel (immerhin ein geiler Tod) und die Entität war sonst eher ein Papiertiger.