Das Haus auf dem Geisterhügel ist zwar nicht mein Lieblingsfilm mit Vincent Price, aber trotzdem klasse und macht immer wieder Spaß zu schauen. Ingo Strecker und Uwe Sommerlad beschreiben den Film in ihrem Audiokommentar eigentlich ganz gut mit dem Wort Geisterbahn. William Castle ging es nicht um Logik, sondern dass das Publikum sich erschreckt.
Ich bin mir auch ziemlich sicher ohne diesen Film hätte es Cormans Poe Filme nicht in der Form gegeben wie wir sie kennen. Denn Price Darstellung des Frederick Loren erinnert schon stark an das, was es kurze Zeit später bei AIP zu sehen gab. Und auch einige Handlungselemente finden sich in den Poe Filmen wieder.
Nachdem ich den Film bisher fast ausschließlich im O-Ton geschaut habe, gibt es nun erstmals die deutsche Kinosynchro auf Disc. Es gibt einige tolle Sprecher zu hören wie Tilly Lauenstein, G.G. Hoffmann und Axel Monjé. Highlight der deutschen Synchro ist natürlich Curt Ackermann. Für mich war Ackermann neben Friedrich Schoenfelder die beste Stimme für Price im deutschen.
Mit der Bildqualität bin ich zufrieden, es gibt immer mal ein paar kleinere Kratzer und defekte zwischendurch, mich stört sowas aber nicht. Ich vermute mal das HD-
Master stammt von Shout Factory, die haben den Film 2014 als Teil ihrer Vincent Price Collection veröffentlicht.
Ich hatte ja schon bei der Ankündigung geschrieben, das Ingo Strecker und Uwe Sommerlad ne ungewöhnliche Kombi für einen Audiokommentar sind. Ist auch nicht verwunderlich, denn das ist ihr erster gemeinsamer! Der Kommentar ist etwas launiger gehalten, aber man erfährt natürlich trotzdem einiges über den Film, Cast&Crew etc.
Bei der Szene mit den Särgen wo Ingo meinte, das da der deutsche Alternativtitel
Die 7 Särge des Dr. Horror herkommt musste ich aber schmunzeln. Er meint da: "Die 7 Särge sind klar, aber wer ist Dr. Horror, keine Ahnung?" Und Uwe Sommerlad nur so: "Ich weiß wer Dr. Horror in den 80ern war, Rolf Giesen".

Zur deutschen Kinosynchro sagt Ingo Strecker, dass es ein Glücksfall war das eine alte Kinokopie aufgetaucht ist. Diese war zwar stark angeschlagen aber brauchbar.
Tolles Duo, die beiden können wenn's passt öfters mal einen Kommentar zusammen machen.
Dr. Horrors ähh... Rolf Giesens Kommentar ist da im Vergleich allgemeiner, aber faktenreicher. Er erzählt einiges über William Castle, Price und Monogram Pictures. Auf den Film selber geht er nur ab und zu ein.
Im über 50 minütigem Featurette "Haunted Gimmicks" was Eugenio Ercolani wieder exklusiv für die Anolis VÖ produziert, geht es um Castle und seine Gimmicks, Vincent Price und natürlich auch um
Das Haus auf dem Geisterhügel. Es kommen einige Experten und Regisseure zu Wort. Interessant fand ich Luigi Cozzis Anekdote, das er Price auf ein Filmfestival in Rom eingeladen hat und sie da jeden Tag durch die Stadt gefahren sind und Price nicht über Filme sondern über Kunst erzählt hat.
Nathaniel Thompson erzählt zum Schluss noch was wichtiges zum Film, was laut ihm die Kehrseite ist.
Das Haus auf dem Geisterhügel ist auf Grund eines juristischen Versehens Public Domain. Da haben die damaligen Rechteinhaber wohl versäumt, diese seinerzeit zu verlängern (ansonsten wäre er heutzutage wahrscheinlich bei Warner).
Deswegen gibt's den Film auch in allerlei billig DVD Filmboxen, sowie die kolorierte und inzwischen ja auch eine 3D Version.
Er sagt auch, dass
offizielle Blu-rays nur die aus der Vincent Price Collection in den USA und jetzt diese (von Anolis) sind.
Weitere Extras sind dann wie man es kennt diverse Trailer, Werbematerialien und eine Bildergalerie.
Was mir allerdings nicht so gut gefallen hat, war der Booklettext. Der geht mir viel zu sehr auf Castle und Price im allgemeinen ein, ich wünschte der hätte sich mehr auf den Film bezogen.
Aber die Audiokommentare, das Featurette (und der Film sowieso) waren toll und
endlich macht es auch Spaß den Film in deutsch zu schauen.
