Ähnliches gilt für Terminstor. Harlan Ellison war ein visionärer uns begnadeter Autor, ein wahrhaftiger Tausendsassa, außerdem extrem streitlustig und ein impulsier Charakter. Das er aufgrund der Ähnlichkeiten in der Handlung vor Gericht ziehen würde, war absehbar. Der Mehrwert von Terminator liegt aber ohnehin nicht in der Handlung, sondern in Camerons Inszenierung und der tollen, dreckigen Atmosphäre. Sprich wie er erzählt, nicht was.
Ellison hatte aber durchaus einen validen Punkt in seiner Behauptung.
Ich liebe den ersten Terminator, für mich Camerons gigantisches Meisterwerk. Ich finde auch Outer Limits grandios und bei der Folge Soldier bekam ich damals massive Terminator Vibes, denn es gibt unstrittig Szenen, die nicht unbedingt zufällig an T1 erinnern.
Beginnend mit dem Anfang, wenn in der Zukunft mit Laserkanonen geschossen wird, die dann ultimativ eine Zeitreise in die (damalige) Gegenwart verursachen und der gute und der böse auf urbanem Boden gegeneinander kämpfen.
Auch die Einordnung als Bekloppter samt Aufmerksamkeit des Doktors erinnert stark an die Szenen zwischen Kyle Reese und Dr. Silberman im Polizeirevier. Es gibt einige Parallelen.
TROTZDEM halte ich es nicht für ein Plagiat, schon rein aus chronologischer Sicht.
Ellison hat seine Kurzgeschichte 1957 geschrieben, da war Cameron gerade mal drei Jahre alt. Die Adaption für Outer Limits flimmerte 1964 über die Bildschirme als Cameron zehn Jahre alt gewesen ist.
Hundertprozentig hat sich ein kleiner Jimmy damals die Folge reingezogen, wie so viele große andere Regisseure auch, die als Kids irgendwelchen Sci-Fi-Schlonz wie Schwämme aufgesaugt haben, wodurch ihr späteres Schaffen massiv geprägt wurde. Cameron war da garantiert keine Ausnahme.
Aber Terminator entstand genau 20 Jahre nach der OL Episode, laut Cameron als ein Fiebertraum. Ich schließe daher keineswegs aus, das er die Geschichte völlig autark verfasst hat, aber unterbewusst geprägt von den Eindrücken, die diese Episode 20 Jahre zuvor auf einen kleinen Zehnjährigen hatte.
Beide Werke sind einerseits grundverschieden, andererseits aber auch extrem ähnlich. Dafür spricht ebenfalls das damalige Urteil zu Ellisons Gunsten, welches diese Ähnlichkeiten ebenfalls erkannt hat.
Mit Sicherheit steckt da 0,0 Absicht hinter den erkennbaren Parallelen, aber negieren kann man sie eben auch nicht, dafür sind sie einfach zu offensichtlich.
Für uns als Fans kann es aber komplett egal sein, denn wir haben zwei fantastische Sci-Fi Werke erhalten, die großen Spaß machen.