Was möchtest Du damit erreichen?
Nicht ich möchte etwas damit erreichen, sondern die 65 Frauen da. Ob der Nachname abgekürzt ist, ist doch irrelevant, wenn stattdessen direkt der Instagram Account mit Beweismaterial über die Teilnahme an der Row0 angegeben ist. Es ist jedenfalls keine anonyme Petition oder sowas, die einfach jeder ungeprüft unterzeichnen kann. Das wollte ich damit nur betonen. Bei anonymen Petitionen kann man ja leicht Fake Unterschriften sammeln.
Davon ab werden doch sowieso kontinuierlich sämtliche Posts, die das Thema kritisch behandeln, von aufgebrachten Fans geflutet.
Das hängt ganz von der Plattform ab, auf der man sich bewegt. Auf Facebook zb ist das so, wie du sagst. Auf Instagram hingegen ist es eher genau umgekehrt. Als die Meldungen von der Einstellung der Ermittlungen kam, waren die Kommentare unter den Posts von Tagesschau usw voll mit Korruptionsvorwürfen gegenüber der Staatsanwaltschaft.
Also ich würde sagen: Da schenken sich beide Seiten nichts und es kommt drauf an, auf welcher Plattform man sich bewegt.
Eine Maschinerie, die von systematischen Machtmissbrauch und Testosteron nur so strotzt.
Ich zitiere einfach mal aus dem oben verlinkten Brief der Row0 Teilnehmerinnen:
... jedoch wollen wir betonen, dass Lindemann seinen Status nie für seine eigenen Vorteile ausgenutzt hat. Von Machtmissbrauch kann dementsprechend unserer festen Überzeugung nach nicht gesprochen werden! Sexuelle Handlungen standen zu keinem Zeitpunkt im Vordergrund und waren nie Voraussetzung, um weiterhin eingeladen zu werden.
Die „Row Zero“ hat einen Ort dargestellt, an dem wir – egal wie freizügig man sich kleiden wollte – ausgelassen tanzen, singen und jubeln konnten, ohne dabei beschimpft oder sogar begrapscht zu werden, wie es leider sonst in einer Konzertbesuchermenge vorkommen kann. Wir haben uns dort sicher und respektiert gefühlt. Damit war die „Row Zero“ selbst der eigentliche Safe Space für Frauen!
Und weiter:
Aber klar, wer 18 oder Anfang 20 ist, ist voll erwachsen und mündig, sehen wir ja auch im Strafrecht

.
Es handelt sich bei uns nicht, wie so oft in der Berichterstattung erwähnt, um Mädchen, sondern um volljährige Frauen, die das Recht haben und in der Lage dazu sind, für sich selbst Entscheidungen zu treffen und für sich selbst einzustehen. Dass seitens der Politik Verbote der „Row Zero“ und der damit verbundenen Feierlichkeiten gefordert wurden, ohne Ermittlungsergebnisse abzuwarten und vor allem ohne unsere Erfahrungen und Wahrnehmungen anzuhören, ist äußerst bevormundend.
Und wenn ich mich an diese Aussage hier von Herrn Drepper zurückerinnere, hat das schon ein Geschmäckle, wie man so schön sagt, dass dieser Brief hier medial komplett ignoriert wird. Eine Verdachtberichtserstattung sollte doch ausgeglichen erfolgen oder nicht?
Passend hierzu aus dem Brief
Diese Rüge richtet sich nicht nur an politische Amtsträger und deren Entscheidungen, sondern vor allem auch an die mediale Berichterstattung. Der Prozess, wie diese zustande gekommen sind, erweckt bei uns den Eindruck, dass wir Frauen systematisch und absichtlich ignoriert, abgewimmelt, nicht ernst genommen und damit letztlich sogar metaphorisch mundtot gemacht werden. Wir wollen jedoch endlich angehört werden!
Zu unserem großen Bedauern haben die Medien die umfangreichen positiven Darstellungen von Frauen wie uns, um die sich bereits seit Beginn des Skandals aus rege bemüht wurden und die auf Social Media-Plattformen dokumentiert sind, stets in ihrer Berichterstattung außer Acht gelassen. Somit ist ein unserer Meinung nach verzerrtes Verhältnis von Positiv- und Negativerfahrungen für die unwissende Öffentlichkeit kreiert worden.
Anscheinend gab es ja sogar Berichte von Frauen, die auf derselben Party wie Kayla Shyx waren und diese komplett anders wahrgenommen haben. Da kann ich aber weiter nix zu sagen, da ich das nicht mitbekommen habe (wurde halt nicht drüber berichtet

)
Aussagen von Frauen, die dieselbe Aftershow-Party wie Kayla Shyx besucht haben, aber die Situation komplett anders wahrgenommen haben und schildern, wird medial kaum Beachtung geschenkt.
Und um abschließend deine Frage zu beantworten, was ich damit erreichen will, das hier zu teilen:
Eine letzte Bitte an die allgemeine Öffentlichkeit: Wir bitten auch euch, uns zuzuhören und das, was wir hier geschrieben haben, in euer persönliches Urteil einzubeziehen!
Ich finde es nur fair, auf diese umfangreiche Gegendarstellung hinzuweisen. Was man daraus dann für Schlüsse zieht, bleibt ja jedem selbst überlassen.
