Kino Richard Bachmann: Todesmarsch The Long Walk

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Kinofilm: Richard Bachmann: Todesmarsch [The Long Walk] [Kino]

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Großartige Verfilmung!

Als Fan werkgetreuer Umsetzungen hat mir ganz besonders gut gefallen, dass das Geschehen zeitlich nicht einzuordnen ist, genau wie um Buch.
Ein totalitärer Staat, vermutlich in der Zukunft aber mit Technik aus der Vergangenheit. Toll umgesetzt.

Ansonsten hält sich der Großteil der Handlung ziemlich an den Roman, auch was die Charaktere angeht. Da gibt es gar nix zu meckern.

Der Schluss hätte aber auch wie im Buch funktioniert aber das hier geht auch völlig klar. King Enden muss man wohl ändern selbst wenn sie gut sind :biggrin:

2 Kritikpunkte hätte ich dann doch noch und zwar hätte
der Major Peter niemals ein eingeladenes Gewehr gegeben. Er wollte ja nur das Gewehr, von geladen hat er nix gesagt.

und, ich kann es kaum glauben, fand ich Hans-Georg Panczak auf Hamill viel zu drüber und comichaft. Ich weiß nicht wie er im Original rüber kommt
aber das war nicht so toll gesprochen. Dabei mag ich Panczak sehr :heul:

Naja, kann man mit leben

4/5
Im Original haut Hamill auch voll auf die Kacke. Der spielt den Major als komplette Karikatur.
Gut, dann passt es ja.
 
Großartige Verfilmung!

Als Fan werkgetreuer Umsetzungen hat mir ganz besonders gut gefallen, dass das Geschehen zeitlich nicht einzuordnen ist, genau wie um Buch.
Ein totalitärer Staat, vermutlich in der Zukunft aber mit Technik aus der Vergangenheit. Toll umgesetzt.

Ansonsten hält sich der Großteil der Handlung ziemlich an den Roman, auch was die Charaktere angeht. Da gibt es gar nix zu meckern.

Der Schluss hätte aber auch wie im Buch funktioniert aber das hier geht auch völlig klar. King Enden muss man wohl ändern selbst wenn sie gut sind :biggrin:

2 Kritikpunkte hätte ich dann doch noch und zwar hätte
der Major Peter niemals ein eingeladenes Gewehr gegeben. Er wollte ja nur das Gewehr, von geladen hat er nix gesagt.

und, ich kann es kaum glauben, fand ich Hans-Georg Panczak auf Hamill viel zu drüber und comichaft. Ich weiß nicht wie er im Original rüber kommt
aber das war nicht so toll gesprochen. Dabei mag ich Panczak sehr :heul:

Naja, kann man mit leben

4/5
Im Original haut Hamill auch voll auf die Kacke. Der spielt den Major als komplette Karikatur.
Kann ja sein, dass Hamils Darstellung "bewusst überspitzt" ist. Das klingt vielleicht merkwürdig, aber für mich ist es in Robocop jedesmal ein Lacher, wenn der Test von ED209 absolut katastrophal endet, der Typ durchsiebt ist und jemand unnötigerweise nach einem Arzt ruft.
Wäre Hamils Schauspiel "straight", wären die Grausamkeiten in dem Film noch "heftiger" als ohnehin schon.
 
Robocop ist eine zynisch-sarkastische Satire während bei Todesmarsch lediglich der Major in die Richtung geht.

Ansonsten ist der Film trostlos und düster wie das Buch. Deshalb fällt es hier umso mehr auf. Der Kontrast ist schon gewaltig.

Hat ja aber trotzdem funktioniert.
 
Ich habe den Film im Original gesehen und finde nicht, dass die Darstellung von Hamill zu comichaft ist. Die deutsche Synchro des Majors scheint übertriebener zu sein.

Zu comichaft finde ich zum Beispiel den Charakter von Dennis Quaid in The Substance.

Schade, dass die Verfilmung nicht schon viel früher passiert ist. Im Jahr 2025 muss ich beim Schauen unweigerlich an Squid Game denken und damit vergleichen. Da finde ich die zwischenmenschlichen Beziehungen der Teilnehmer in The Long Walk viel zu harmonisch. Dass sie die anderen Teilnehmer nicht als Konkurrenten sehen, finde ich unglaubwürdig.
 
Ich habe den Film im Original gesehen und finde nicht, dass die Darstellung von Hamill zu comichaft ist. Die deutsche Synchro des Majors scheint übertriebener zu sein.

Zu comichaft finde ich zum Beispiel den Charakter von Dennis Quaid in The Substance.

Schade, dass die Verfilmung nicht schon viel früher passiert ist. Im Jahr 2025 muss ich beim Schauen unweigerlich an Squid Game denken und damit vergleichen. Da finde ich die zwischenmenschlichen Beziehungen der Teilnehmer in The Long Walk viel zu harmonisch. Dass sie die anderen Teilnehmer nicht als Konkurrenten sehen, finde ich unglaubwürdig.
Menschen sind nun mal keine Maschinen. Ich fand das sogar sehr glaubwürdig und war im Buch genauso.
Macht jeden Tod auch umso tragischer.
 
Was soll Konkurrenzdenken den Teilnehmern auch bringen? Die Möglichkeiten der Einflussnahme sind quasi gleich Null.

Toller Film btw. Bedrückend inszeniert, erstaunlich gut in Film übersetzt, bei einen Stoff, der ziemlich stark in seinen Medium verhaftet ist, geradezu undankbar für eine Adaption.
 
Es ist zwar kein Wettkampf im klassischen Sinne, aber es geht schließlich um Leben und Tod. Man kann nur überleben, wenn die anderen nicht schaffen.

Wie erwähnt wäre der Film viel früher rausgekommen, wäre ich vermutlich begeisterter gewesen.

Ich finde die Thematik bei Squid Game deutlich interessanter: Mischung aus Mitgefühl, Misstrauen, Zweckgemeinschaften und Verrat.

Ich weiß, dass der Fokus von Kings Roman anders ist. Aber letztendlich haben die Macher einige Änderungen gegenüber der Romanvorlage gemacht: Ort der Geschehnisse, Reduzierung der Charaktere und das Ende. Gerade das Ende mit
Zuschauern, Jubel und Feuerwerk passt gar nicht zur Romanvorlage. Im Buch gibt es doch keine Ziellinie..?
 
Es ist zwar kein Wettkampf im klassischen Sinne, aber es geht schließlich um Leben und Tod. Man kann nur überleben, wenn die anderen nicht schaffen.

Wie erwähnt wäre der Film viel früher rausgekommen, wäre ich vermutlich begeisterter gewesen.

Ich finde die Thematik bei Squid Game deutlich interessanter: Mischung aus Mitgefühl, Misstrauen, Zweckgemeinschaften und Verrat.

Ich weiß, dass der Fokus von Kings Roman anders ist. Aber letztendlich haben die Macher einige Änderungen gegenüber der Romanvorlage gemacht: Ort der Geschehnisse, Reduzierung der Charaktere und das Ende. Gerade das Ende mit
Zuschauern, Jubel und Feuerwerk passt gar nicht zur Romanvorlage. Im Buch gibt es doch keine Ziellinie..?
Die Ziellinie gibt es im Film auch nicht. Im Buch ist die Straße fast die gesamte Strecke mit Zuschauern gesäumt. Das konnte man sich für den Film budgettechnisch nicht leisten, deshalb stehen die nur am voraussichtlichen Ende der Strecke, bis wohin wohl auch bei den letzten Märschen die Finalisten unhefähr kamen.

Die Reduzierung der Teilnehmerzahl hat, wie auch die Reduzierung der Laufgeschwindigkeit von 4 auf 3 Meilen hat dramaturgische Gründe. Bei 100 Teilnehmern hätte man bei 105 Minuten Laufzeit durchschnittlich jede Minute einen von ihnen Killen müssen. Da hätte man gar kaum noch Zeit für die zwischenmenschlichen Komponenten. Und die geringere Laufgeschwindigkeit macht das Szenario a) realistischer und sorgt b) dafür, dass die Darsteller während der Lauferei auch noch schauspielern können, statt sich zu sehr abhetzen zu müssen.
 
Gut beschrieben, Jordy. Hatte ich noch gar nicht drüber nachgedacht!
 
Die Reduzierung von 4 auf 3 mph kam von Stephen King selbst, ist also keine Freiheit der Filmemacher.
 
Was soll Konkurrenzdenken den Teilnehmern auch bringen? Die Möglichkeiten der Einflussnahme sind quasi gleich Null.
Würde ich nicht so sehen. Die Möglichkeiten zur Manipulation deutet der Film ja selbst in einer Szene an, und eine Sanktionierung dieses Verhaltens (das allerdings letztlich nicht direkt, sondern allenfalls unbewusst gewollt war) fand in der Szene nicht statt. Möglichkeiten waren also schon da, auch in Form perfiderer Methoden (eben zB. über den Dialog, indem man eine Figur mit Worten dahin treibt, aufzugeben).

King hatte ja immer schon diese Tendenz, seine Figuren in zwei Lager aufzuteilen, das Gute und das Böse, und innerhalb des Lagers der Guten nach vollkommener Harmonie zu streben. Das führt dann immer zu diesem leicht verklärten Blickwinkel einer Erinnerung an eine Vergangenheit, die immer etwas schöner wirkt als die bittere Realität. Das spürt man auch bei dieser Verfilmung wieder ganz stark. Realistisch würde ich das Verhalten der Teilnehmer nur sporadisch nennen, aber nicht durchgehend, gerade wenn man es auf sämtliche Teilnehmer münzt, von denen angesichts der Extremsituation eigentlich deutlich mehr aus der Reihe tanzen müssten als sie es tun.

So gesehen aber natürlich ein interessanter Gegenentwurf zur erwähnten "Squid Game"-Serie, die im Vergleich stark misanthropisch geprägte Züge hat und die andere Seite des Spektrums zeigt, wie sich Menschen in solchen Situationen verhalten können. Unter dem Strich fand ich "Squid Game" hier aber auch wesentlich differenzierter und facettenreicher.
 
Bevor er aus dem Kinos verschwindet gestern auch noch gesichtet. Kann man sich anschauen, muss man aber nicht für ins Kino gehen.

Fand auch einige Sachen inkonsequent bzw. unlogisch. Der Marsch wird als das Ereignis angekündigt das landesweit übertragen wird, und dann Rennen die quasi ganz alleine durch die Pampa und es wird auch nicht ein Hauch was davon gezeigt, das die ganze Nation am Schirm hängt geschweige denn tausende Schaulustige an den Strassen stehen. Aber wie oben schon steht könnte das am Budget gelegen haben.

Und auch die Warnhinweise wurden nicht konsequent durch den ganzen Film gezogen, ebenso die 30 Sekunden bis zum Ticket (vom Gefühl her) nicht. Eine Aktion fand ich unfreiwllig komisch

Dem Kid,
dem sie die Beine mit dem Panzer zu Matsch gefahren haben (also einfach totale Matsche) bekommt noch paar Verwarnungen. :ugly:

Und warum hat Karate Kid kein
Kopfschuss
bekommen ?

Das Ende
im Gegensatz zum Buch war denke ich ok so, dramaturgisch für den Film auf jeden Fall besser. Aber ich hätte es cooler gefunden, wenn er den Major sofort erschossen hätte ohne drüber nachzudenken. Aber dann hätte man natürlich das "Für Ray" nicht mehr so dramatisch einbauen können. Und das sie Peter danach nicht erschossen haben war auch gut, denn sonst wär es nichts besonderes gewesen. Kann man sich dann dazu reimen was im System passiert. Aufgrund der Militär-Diktatur gibt es einen neuen Major und es ändert sich nichts am System. Alternativ hätte man während der Ablendnung zum Abspann im Dunkeln noch ein Schuss fallen lassen können.

6.5/10
 
Hallo Will dann mal nach langer Zeit der Abwesenheit auch mal meine Meinung kundtun.
Gesehen in der OV
Stephen Kings erster Roman – noch unter dem Pseudonym Richard Bachman geschrieben und in Deutschland als Todesmarsch bekannt – galt lange Zeit als unverfilmbar. Entstanden bereits vor Carrie, aber erst 1979 veröffentlicht, entwirft King ein Bild eines dystopischen Amerikas, das an den Abgrund gedrängt ist. Ein Land, in dem Unterhaltung zur grausamen Machtdemonstration wird. Einmal im Jahr findet der titelgebende Long Walk statt. Im Buch treten 100 Jugendliche an, im Film hat man das Konzept auf 50 Teilnehmer reduziert – jeweils einer pro US-Bundesstaat, was fast schon unübersehbare Parallelen zu einem anderen dystopischen Werk, den Tributen von Panem, aufweist. Der Deal klingt simpel: Wer am Ende als Einziger übrigbleibt, bekommt einen Wunsch erfüllt und unbegrenzte finanzielle Mittel für den Rest seines Lebens. Der Haken? Wer unter drei Meilen pro Stunde fällt und drei Verwarnungen kassiert, wird eliminiert – und zwar endgültig.

Ich war ehrlich überrascht, als der erste Trailer lief – ohne Titel, und doch war mir sofort klar: „Das ist Todesmarsch.“ Ein Buch, das ich vor fast 40 Jahren gelesen habe und seitdem nie wieder angerührt habe. Trotzdem kamen mir beim Schauen sofort die Gesichter und Namen der Protagonisten wieder in den Sinn. Genau das ist die Stärke des Films: Er erweckt Kings Figuren so zum Leben, dass alte Erinnerungen plötzlich greifbar werden. Die Verfilmung nimmt sich Zeit. Sie baut Spannung langsam auf, führt die Charaktere ein und lässt uns zumindest erahnen, warum sie sich auf dieses makabre „Spiel“ einlassen. Am Anfang gibt es noch Witze und kumpelhafte Sprüche, doch die Fassade bricht schnell, als der erste Teilnehmer sein letztes Warnsignal bekommt – und die Kamera erbarmungslos draufhält, wenn der Schuss fällt.

Optisch ist der Film ein kalter Schlag in die Magengrube: gedämpfte Farben, trostlose Landschaften, alles wirkt wie eingefroren. Die wenigen humorvollen Momente dienen nicht dem Publikum, sondern zeigen nur, wie verzweifelt die Jungen selbst versuchen, das Grauen zu überspielen. Das Set-Design ist interessant gewählt: Obwohl die Geschichte in einer unbestimmten Zukunft spielt, fühlt sich alles an wie in den 70ern. Keine Handys, keine moderne Technik, nur der Hinweis auf einen Krieg vor knapp zwei Jahrzehnten, nach dem alles „Andersartige“ verboten wurde. Diese Retro-Dystopie verleiht dem Film etwas Zeitloses, fast so, als hätte King damals schon unsere Gegenwart gespürt.

Besonders in Anbetracht der aktuellen Ereignisse in den USA wirkt The Long Walk bedrückend real. Gewalt wird nicht nur gezeigt, sondern gefühlt – das, was früher als „zu heftig“ für eine Adaption galt, ist heute erschreckend nah an unserer Wirklichkeit. Der Film hallt nach. Laut, leise, ungemütlich. Kein Popcorn-Kino, sondern ein intensives Stück, das den Zuschauer zwingt, den Marsch mitzugehen. Für mich eine gelungene Verfilmung eines lange „unmöglichen“ Stoffes. Unbequem, beklemmend, aber genau deshalb so stark.

Für mich einer der stärksten King Verfilmungen überhaupt.
 
Film fand ich ok, sein Ende allerdings total beschissen
Dito. Prinzipiell fand ich den anschaubar. Ein gelungener Film gegen Kriegstreiberei und die beiden Hauptfiguren waren gut charakterisiert. Die Atmosphäre passte auch.
Aber das Ende fand ich ebenfalls komplett daneben.
Es ist schon Jahre her, dass ich das Buch gelesen habe und weiß nicht mehr alles (hat der Major auch im Buch "aktiv" am Marsch teilgenommen oder war er doch nur an der Ziellinie persönlich anwesend? Und ich meine, im Buch hätten einige Versucht, die Wagen zu übernehmen, wäre ich auch ganz gut geworden mMn.), aber der Film war ansich wirklich gut umgesetzt, was die Stimmung angeht. Aber das Ende passte jetzt wirklich nicht, gerade da mir das Buchende nach all den Jahren noch so präsent ist.
 
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