Die Catilinarische Verschwörung in Phantastik Gewand als filmisches Theaterstück, entsprechend Kulissenhaft, gerade zu spartanisch und auch immer wieder konträr eingerichtet wrikt das Szenenbild. Hin und wieder mischen sich allerdings Bilder ein, die gewöhnlicher nicht sein können, auch wenn mir der erzählerische Aspekt durchaus einleuchtet, hätte ich da einen konsequent artifiziellen Look vorgezogen. Der Vergleich zu Metropolis mag sich aufdrängen, aber eigentlich geht es weniger um die in Metropolis gelebte Vertikalität, sondern eher um die turbo-kapitalistischen Kurzsichtigkeit, gänzlich aus der Perspektive der oberen 1% der 1%, die längst der spät-römischen Dekadenz verfallen ist. Einen Vertreter der Proletariat findet man Vergebens, Coppola kredenzt uns eine Überwindung aus dem inneren des Systems. Wenn Adam Drivers Caesar Catalina dem Volke seine utopische, nachhaltige erneuerte Vision Roms, gestützt auf einen Moment der Selbstlosigkeit des Geldadels und die Kontrolle über die Zeit, der Jugend wortwörtlich in den Schoß legt, ist das ein ebenso erstrebenswerter, wie wahrscheinlich auch naiver Gedanke. Vielleicht ist Coppolas märchenhafte Erzählung voller sprechender Namen aber auch weniger Verklärung, als ein Aufruf an Jedem die Zukunft selbst in die Hand zu nehmen, nicht auf eine Lösung von Oben zu warten. In jedem Fall ist es ein Aufruf zum Dialog statt des Konflokts und ein Appell über das Jetzt hinauszudenken.
Der Vergleich zu Enki Bilal wurde hier bereits im Vorfeld gezogen, leider wurden diese metaphorischen Ikonographien viel zu selten eingesetzt und beinahe gänzlich im Trailer vorwegenommen. Als Comic Leser musste ich auch an "Die geheimnisvollen Städte" von François Schuiten und Benoît Peeters denken, wo ebenfalls über phantastische Architektur mit surrealistischen Elementen, Analogien zu sozio-politischen/ökonomischen Konflikte verhandelt werden.