Kleine RHF Nachlese.
Das nächste RHF ging über die Bühne und wie immer hat sich das Wochenende absolut gelohnt.
Anreise Freitag wie gewohnt etwas verzögert, Pfingsten halt, aber nach Check In im Airbnb und kurzer Parkplatzsuche ging es direkt zum Gelände.
Municipal Waste: Jugendband von mir und noch nie gesehen, musste also mal sein. Mittlerweile ja irgendwie mehr Hardcore als Thrash. Hat bock gemacht.
Death Angel: Eigentlich mag ich nur die Ultra Violence und so klingt die Band ja schon seit dem dritten Album nicht mehr. Und heute klingt sie nicht mal mehr wie auf dem dritten Album. Sound war noch scheiße dazu -> Ab zum Cocktailstand.
Geoff Tate: War am Keep It True vor zwei Jahren total geil (Mindcrime minus Suite Sister Mary und Rage For Order komplett). Da war ich aber echt müde und es war zu laut. Hier war der Gesang tatsächlich etwas leise, was hier und da wohl etwas von Vorteil beim Genuss des Gigs war, da der Meister wohl stimmlich nicht den besten Tag hatte aber auch weit weg von Katastrophe wie von anderen beschrieben. Hat richtig Spaß gemacht, Mindcrime diesmal wirklich komplett inklusive der Mary und mit Queen Of The Reich eine kultige Zugabe.
Wetter hat fast immer mitgemacht.
Die Aftershow mussten wir ob der Akustik Metal Cover schnell verlassen und haben am Auto dann noch etwas Classic Rock goutiert. Ein guter Pegel wurde erreicht und dann war nach ausgiebigem Schlafen schon der Samstag gekommen.
The Gems: Solider Female Hardrock, nix dolles, aber launig zum Einstimmen in den Tag.
Dool: So geht ergreifende Musik, das war unglaublich intensiv und würde ich gerne mal im Club sehen. Sau stark. Regen wurde beim vorletzten Song etwas zu arg, also leider vorzeitig gegangen um uns ins Trockene zu begeben.
Crimson Glory: Ich fand den Auftritt am Keep It True schon geil und das hier war NOCH besser. Toll eingespielte Band und gesanglich hat der Kollege nochmal eine Schippe draufgelegt. Bravo.
Dismember: Bei Death Metal bin ich zwischen Death und Morbid Angel irgendwo stehen geblieben, aber das hier hat mich doch abgeholt. Der knarzige Schwedensound wurde perfekt live transportiert und gefühlt hat da eine Abrissbirne Gelsenkirchen auseinander genommen. Stark.
Da Samstag der Alkohol nie an mich geht und selbst Cocktails nicht mehr wirkten, wurden beim Anblick der Akustik Kasper im Partyzelt wieder die Beine in die Hand genommen und nach einer Blue Öyster Cult Listening Session in der Pension ging es dann früher zu Bett. Mangels nicht wirkendem Alkohol war ich Sonntag dann eigentlich sogar fit, da ich jedoch Samstagabend die Nahrungsaufnahme von zwei Tagen nachgeholt habe, fesselte mich das Porzellan etwas intensiver bevor es wieder aufs Gelände ging. Dort lief auch das Flüssige wieder bestens rein, das eklige Veltins wurde mit dem geilen Cider vom Whiskeystand ersetzt und der Tag war gerettet. Gute Gespräche zu den leckeren Getränken haben uns dann doch lange an den Biergarten gefesselt, aber die Sozialisierung ist ja ohnehin seit jeher das Highlight für mich. Der Regen war dann unterm Sonnenschirm auch egal.
Victory: Kurz geschaut. War okay. Zu okay um länger als 20 Minuten zu bleiben. -> Biergarten.
Dirkschneider: Kann man mit dem Song Material was falsch machen? Nein. Kann ein Gig zu kurz sein? Ja. Ich hätte noch eine Stunde weiter feiern können und neben Udo auch den guten alten Peter Baltes zu sehen, der richtig Bock hatte, war super!
WASP: Joaaaa, war ein netter Partyabschluss, hier und da eine Backingspur zu seinem Gesang. Bzw umgekehrt. Man weiß ja was man bekommt. Dementsprechend klingen die Lieder wie man sie von CD kennt. Das ist im Vergleich zu allen anderen Bands die ich sah zwar null authentisch, aber wenigstens hat er seine Politik in der Heimat gelassen und so konnte man ungestört dazu mit dem Fuß wippen.
Als krönenden Abschluss hat am letzten Tag dann auch endlich ein DJ ein paar Klassiker im Partyzelt gespielt. Warum nicht gleich so.
Am Ende musste ich allerdings schon feststellen, dass man durchaus wenig im Bereich (grob) 16-22 Jahre gesehen hat, mMn. Was mich aber auch nicht wundert, denn so ein Festival muss man sich erstmal leisten können. Dass es noch schlimmer geht hat parallel natürlich Raffgier am Ring (7€ für 0,4l Bier) bewiesen, aber dennoch schon schweinisch, was ich insgesamt in Gelsenkirchen gelassen habe. Sicherlich waren Festivals schon immer ein Luxusgut, aber heute mMn noch mehr denn je. 2013 war das mit 21 noch echt im Rahmen. Mit den finanziellen Mitteln von damals würde ich da heute nicht weit kommen. Außer man ist nur dort um auf dem Campingplatz Karlsquelle und Jagdbitter zu vernichten. Das kann man dann allerdings auch zu Hause. Sicher muss man sich nicht drei Tage lange auf dem Gelände mit Alkohol hinrichten und mit Eintritt und ein paar Wässerchen kommt man auch über die Runden. Aber ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und sage dass die wenigsten (nicht nur jungen) Leute ein Festival so verbringen. Wie auch immer. Nur eine Beobachtung.
Da ich kein Stammgast dort bin sage ich: Bis zum nächsten Mal, wenn das Line Up wieder stimmt.