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News  15. September 2023 - Häschen in der Grube (EDV # 18)

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Oder abwarten was Tino dazu schreibt.

So sehr viel kann ich dazu gar nicht schreiben, aber ich versuche es trotzdem so ausführlich und erklärend wie möglich.

Als Referenzen zur Restaurierung diente uns vor allem das bereits farbbestimmte IP, welches zu Referenzwecken ebenfalls vollständig digitalisiert wurde. An keiner einzigen Stelle enthält dieses IP jedoch irgendwelche "Day for Night" Szenen.
Dazu kommt eine historisch authentische Vorführkopie, die uns während der Arbeit zur Verfügung gestellt wurde. Zwar musste die zwecks Farbreferenz einerseits leider als unbrauchbar eingestuft werden, da sie stark gefaded ist, doch andererseits zeigt auch sie keinerlei abgedunkelte Stellen.
Zu der belgischen VHS kann ich persönlich nichts sagen. Wir wussten zwar von der Existenz selbiger, haben sie aber nicht als Referenz eingesetzt.

Ich habe nun jedoch aufgrund der (für uns ebenfalls) sehr spannenden Thematik mal nachgesehen, welche Dokumente uns vorgelegen haben, doch konnte darin auch nirgendwo Details finden, die auf besondere Bildbearbeitung hinweisen.
Letztendlich haben wir in all den uns vorliegenden Materialien keinen Hinweis entdecken können, der Rückschlüsse auf "Day for night" Szenen erlaubt, keine uns bekannte Quelle oder Referenz enthält abgedunkelte Szenen.
Dazu entstand unser Master in enger Zusammenarbeit mit Roger Fritz, der bei diesem Film überaus engagiert gewesen ist und -im Vergleich zu seinen drei anderen Kinofilmen- auch erstmals Änderungswünsche nach Sichtung der restaurierten Fassung geäußert hat.
Roger hat diesen Film sehr geliebt und so, wie ich ihn kennenlernen durfte, weiß ich mit absoluter Sicherheit, dass er unsere Köpfe gänzlich eingenordet hätte, hätten wir dort solche Details missachtet. Aber auch er äußerte sich zu keinem Zeitpunkt dazu.

Wie schon von euch angemerkt, glaube ich auch nicht unbedingt an Schludigreit der Regie, weil es nicht wirklich zu Roger passt, möchte es aber trotzdem nicht ausschließen und dabei eine Kleinigkeit nochmals besonders hervorheben.
Das auf Disc enthaltene Interview mit Roger kenne ich jetzt nicht in- und auswendig, aber meine zu erinnern, dass er darin die Finanzierung des Films anspricht bzw. die Pleite seines Produzenten während der Dreharbeiten.
In praktisch all unseren Gesprächen damals hat er immer wieder und stets mit Nachdruck betont, wie ätzend die Arbeit deswegen war und er drölfzig Stunts unternehmen musste, um den Film fertigstellen zu können, damit was auf der Leinwand flimmern durfte.
Damit will ich nichts relativieren, sondern nur den Raum für die Möglichkeit öffnen, dass unter diesem konstanten Druck der Mangelfinanzierung vielleicht im letzten Moment nicht an die Bildänderungen gedacht wurde , sondern man nur noch froh war, einen Film irgendwie in die Kinos zu bekommen.

Was ich im Fazit sagen möchte:
All unsere vorliegenden Materialien, Referenzen, Dokumente und der jahrelange, persönliche Kontakt zum Regisseur sowie dessen intensive Mitwirkung an der VÖ enthalten NULL Informationen zu möglichen abzudunkelnden Sequenzen im Film HÄSCHEN IN DER GRUBE.
 
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Als Referenzen zur Restaurierung diente uns vor allem das bereits farbbestimmte IP, welches zu Referenzwecken ebenfalls vollständig digitalisiert wurde. An keiner einzigen Stelle enthält dieses IP jedoch irgendwelche "Day for Night" Szenen.
Dazu kommt eine historisch authentische Vorführkopie, die uns während der Arbeit zur Verfügung gestellt wurde. Zwar musste die zwecks Farbreferenz einerseits leider als unbrauchbar eingestuft werden, da sie stark gefaded ist, doch andererseits zeigt auch sie keinerlei abgedunkelte Stellen.

Vermutlich wurde dann der Fehler schon damals gemacht und somit ist es nebensächlich.
Deine ausführliche Antwort klingt für mich nachvollziehbar und wenn die Abdunklung weder im IP, noch in der Vorführkopie gemacht wurde, aus welchem Grund auch immer, dann ist es in Ordnung für mich. Andererseits zeigt mir Deine Antwort, dass auch auf solche Dinge bei Euch geachtet wird, wenn sie in irgendeiner Weise, im Bezug auf alte Quellen, nachvollziehbar sind.
Somit vielen Dank für Deine ausführliche Antwort!
 
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Habe mal ein paar Vergleichsscreenshots der belgischen VHS gemacht, der Rip ist nicht wirklich doll aber vll. könnt ihr etwas damit anfangen:

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Habe mal ein paar Vergleichsscreenshots der belgischen VHS gemacht, der Rip ist nicht wirklich doll aber vll. könnt ihr etwas damit anfangen:



Du bist echt der Beste! Das unterstreicht nochmal Tinos Hinweis auf das IP und die Kinokopie.
Grundsätzlich wissen wir natürlich alle nicht, warum die Szenen damals nicht abgedunkelt wurden und dann klingt Tinos Vermutung bezüglich der schwierigen Fertigstellung des Films ziemlich wahrscheinlich.


Bisher habe ich den Film nur mit Dolby Vision angesehen.
Ich werde mir den Film nun nochmal in HDR ansehen. Möglicherweise ist die Optik da etwas dunkler. Mal sehen wie diese Version ausschaut.
 
Weiß jemand, von wem Ray Lovelcok in "Häschen in der Grube" gesprochen wird? Die Stimme kommt mri so bekannt vor.
 
Vielleicht war das Wort Schludrigkeit von mir auch nicht besonders gut gewählt. So kam mir Roger Fritz im Interview auch nicht vor. Aber Dank der Ausführungen von Tino, ist das ganze in Bezug auf die Quellen nachvollziehbar und eventuell wirklich der Geld- und Zeitdruck der Grund.

Die belgische VHS sieht ja nicht wirklich anders aus.

Vielen Dank an alle für den Input.
 
Ich habe den Film nun in Dolby Vision und in HDR mehrermale angesehen und bin nun sicher, dass er sich in die Liste meiner Lieblinge einreihen darf.
Meine EDV Favouriten waren bisher "Mädchen Mädchen", "Mädchen mit Gewalt", "Deadlock", "Abwärts" und nun auch "Häschen in der Grube".

Ohne die EDV und mein Vertrauen in die Quaöität der Veröffentlichungen, hätte ich vermutlich die Filme von Roger Fritz nie wirklich kennengelernt, sieht man mal von "Frankfurt Kaisertrasse" ab.
Kaiserstrasse ist zwar aus nostalgischen Gründen sehr interessant aber der Film wäre normalerweise kein Grund gewesen, mich näher mit dem Regisseur zu befassen.

Häschen macht auch bei wiederholtem Ansehen in wirklich allen Belangen Spaß und liefert unter der Oberfläche so einiges an Tiefe.
Ich möchte auch noch den unglaublich gut geschriebenen Booklet Text von Christoph Daxtra loben, weil er den Film wirklich gut analysiert und man die eigenen Eindrücke nochmal abrunden kann.

Also bestellt Euch die UHD Disc, falls Ihr noch am Zögern seid!
 
Ich habe den Film nun in Dolby Vision und in HDR mehrermale angesehen und bin nun sicher, dass er sich in die Liste meiner Lieblinge einreihen darf.
Meine EDV Favouriten waren bisher "Mädchen Mädchen", "Mädchen mit Gewalt", "Deadlock", "Abwärts" und nun auch "Häschen in der Grube".

Ohne die EDV und mein Vertrauen in die Quaöität der Veröffentlichungen, hätte ich vermutlich die Filme von Roger Fritz nie wirklich kennengelernt, sieht man mal von "Frankfurt Kaisertrasse" ab.
Kaiserstrasse ist zwar aus nostalgischen Gründen sehr interessant aber der Film wäre normalerweise kein Grund gewesen, mich näher mit dem Regisseur zu befassen.

Häschen macht auch bei wiederholtem Ansehen in wirklich allen Belangen Spaß und liefert unter der Oberfläche so einiges an Tiefe.
Ich möchte auch noch den unglaublich gut geschriebenen Booklet Text von Christoph Daxtra loben, weil er den Film wirklich gut analysiert und man die eigenen Eindrücke nochmal abrunden kann.

Also bestellt Euch die UHD Disc, falls Ihr noch am Zögern seid!
Erst wenn die BD einzeln kommt.
 
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