Nun also mein Queen-Gesamtwerk-Durchlauf. Keine einzige der Scheiben habe ich je zuvor komplett gehört,
mir waren bisher nur die beiden Greatest Hits bekannt, wovon ich die meisten Songs allerdings nicht mag.
Zum besseren einordnen habe ich jede CD mindestens zwei mal angehört- allerdings nur die erste CD, mit den ursprünglichen Veröffentlichungen.
Auf der jeweiligen CD 2 sind größtenteils Demos und Live-Mitschnitte enthalten, die mich eh generell nicht so interessieren.
QUEEN
Der Opener Keep yourself alive ist wohl ein perfekter Einstieg.
Zum einen, weil das einer der Songs ist, die ich schon kannte (und auch mag), obwohl nicht auf den mir bekannten beiden Greatest Hits vertreten-
zum anderen, weil er auch gut zum Rest des Albums passt.
Auch Great King Rat, Liar, Modern Times Rock'n Roll und Son and Daughter sind Highlights für mich.
Lediglich auf The Night comes down sowie das fürchterliche Jesus hätte ich gut verzichten können, die sind absolut nicht meines.
Der Rest ist aber insgesamt sehr stimmig. Gefällt!
QUEEN II
Hier habe ich vom Start weg Probleme mir das anzuhören. Zwar finden sich immer wieder Teile in den Songs die mir zusagen,
aber im gesamten finde ich die meisten Songs eher anstrengend bis nervig,
lediglich The loser in the End und Ogre Battle (welches in den für mich nervigsten Song der Scheibe direkt überleitet)
sowie Seven Seas of Rhye, welches aber ein seltsames Ende hat, fand ich ganz okay.
Im gesamten eher nichts für mich.
SHEER HEART ATTACK
Gesanglich beginnt die dritte Scheibe mit Brighton Rock ziemlich nervig,
musikalisch fetzt der Song durchaus, aber die teils extrem hohe Stimme verleitet mich eher zum weiterskippen...
Auch der Rest der Scheibe schwankt für meinen Geschmack extrem zwischen fürchterlich und richtig gut.
Tenement Funster und Flick of the Wrist sind ein Hammer, Now i'm here ist anhörbar-
Stone Cold Crazy ist auch sehr cool- das kannte ich bisher nur von Metallica, wusste nicht dass die Nummer von Queen ist.
Der Rest... nicht meins. Aber immerhin zwei mir bisher unbekannte Highlights.
A NIGHT AT THE OPERA
Mit Death on Two Legs beginnt die Platte schon mal sehr vielversprechend-
allerdings ist hier mit dem für mich unglaublich nervigen Bohemian Rhapsody auch mein wohl meistgehasster Queen-Song enthalten...
Offensichtlich versucht die Band inzwischen immer vielseitiger, progressiver, abwechslungsreicher (nennt es wie ihr wollt),
sogar innerhalb eines einzigen Songs zu werden (siehe eben auch Bohemian Rhapsody), was MIR leider kein bisschen zusagt.
Ausser dem guten Opener kann ich maximal noch den Prophet's Song durchwinken- doch der nervt mich im Mitttelteil leider höllisch.
A DAY AT THE RACES
Mit Tie your Mother down wieder ein toller Opener. Ich befürchte nach der vorherigen CD trotzdem (oder deshalb) übles.
Und auch hier bewahrheitet sich oben geschriebenes, man kann die Scheibe positiv "sehr abwechslungsreich" nennen- ICH nenne es nervig.
Ausser dem Opener für mich ein Totalausfall.
NEWS OF THE WORLD
Das Eröffnungs-Doppel We will Rock you und We are the Champions ist ja nun wirklich leider komplett totgenudelt worden.
Sicher nicht so übel, aber man (ich) kann die Dinger nicht mehr hören.
Dann fetzt es weiter mit Sheer Heart Attack... nur um gegen Ende fiepende Störgeräusche auf die Ohren zu kriegen,
kurz danach bricht der Song quasi mittendrin ab. Gehört das so? Oder ist das 'ne Fehlpressung? Fürchterlich!
Spread your Wings ist jedenfalls 'ne tolle Nummer, Get down, make Love wäre eine tolle Nummer,
wenn man nicht extrem nervige spacige Geräusche kurz vor Ende reingemixt hätte. Warum macht man seine Songs so kaputt?
Der Rest: Meiner Meinung nach langweilig bis nervig oder gar fürchterlich unpassend und störend (Who needs you).
JAZZ
Der Opener... ähhh... wem's gefällt. Ist dann der Rest deutlich besser, also anders als ein Stück weiter oben? Könnte ja sein.
Fat bottomed Girls ist ganz okay, Bicycle Race fand ich schon immer fürchterlich,
If you can't beat them, Let me Entertain you, Dead on Time, Fun it und Don't Stop me now gefallen mir dagegen sehr gut.
Der Rest ist nicht meins, aber so viel für meine Ohren gutes hätte ich nach dem Opener nicht erwartet. Passt.
THE GAME
Mit Play the Game fängt die CD eher belanglos, aber immerhin nicht nervig an. Dragon Attack überrascht mich sehr (positiv)-
und als drittes sind wir bei einem der wenigen Queen-Songs angelangt, die ich schon immer sehr mochte: Another One bites the Dust.
Guter Einstieg, würde ich sagen. Und weiter? Das Crazy little thing called love kann ich mir nach wie vor nicht anhören,
Coming soon nervt mich auch dezent, der Rest schwankt irgendwo zwischen belanglosen Pop-und Rocksongs, die ich nicht brauche.
FLASH
Damals Müll, heute Müll. Das ganze Ding ist für mich nur nervig und unanhörbar. Den Film fand ich übrigens auch übelst Mies...
HOT SPACE
Was soll das denn sein? Radio-Pop mit manchmal ein bisschen dezenter Gitarre im Hintergrund?
Der Opener Staying Power geht gar nicht, ich wollte Queen und nicht irgendwas wie Michael Jackson hören...
Song Nummer 2 nennt sich Dancer. Ich erwarte schlimmes- und werde nicht enttäuscht. Immerhin: Der Mittelteil glänzt mit Gitarre!
Es wird nicht besser, im Gegenteil. Hier regiert größtenteils der Mainstream-belanglos-Pop mit ein wenig Gitarrenanteil.
Immerhin: Action this Day ist etwas schräger (und rockiger) als der Rest, daher ganz nett, Put out the Fire gefällt sogar richtig gut.
Und dann ist da noch Under Pressure. Ihr könnt mich steinigen und vierteilen, aber da höre ich lieber Vanilla Ice...
THE WORKS
Pop-Müll, die zweite. Radio Gaga als Opener, Ich kotze. Das sind so Titel, wegen denen ich mich nie näher mit Queen beschäftigt habe.
Immerhin wird gleich danach bei Tear it up wieder richtig gerockt. Ich bin erstaunt und verwundert. Guter Titel.
It's a hard life geht auch klar, Man on the prowl ist eigentlich gut- wenn man alten klassischen Rock'n Roll mag. Passt aber hier nicht.
Machines ist so ein elektronische Geräusche-Song, welcher tierisch nervt. I want to break free ist und bleibt immerhin anhörbar.
Die drei noch folgenden Songs sind eher belanglos, wobei Hammer to Fall Rock-potential hat, aber bei mir einfach nicht zündet.
A KIND OF MAGIC
Der Opener One Vision hat bei mir altem Iron Eagle-Fan, auf dessem Soundtrack dieser prominent vertreten war, schon gewonnen.
Gleich danach ist der Highlander dran, auch wenn ich den Song A kind of Magic schon immer eher öde fand- geht trotz viel Pop noch klar.
Danach geht es aber übelst abwärts für meinen Geschmack...
Obwohl wenigstens Gimme the Prize zwischen all dem Pop ordentlich rockt, gibt mir der Song einfach gar nichts...
Als letzter Song darf noch mal der Highlander mit Princes of the Universe rocken, fand ich auch nie so toll,
aber wohl durch den Film schon so oft gehört, dass es zumindest nicht nervt.
THE MIRACLE
Also wäre hier nicht das großartige I want it all drauf... wäre die Scheibe beinahe ein kompletter Pop-Totalausfall.
Lediglich am Ende hat man mit Was it all worth it nochmal versucht den Rocker rauszulassen, was aber leider am Schmalz-Refrain scheitert.
INNUENDO
Die Scheibe startet recht pompös mit Innuendo, was gut ins Ohr geht- bis der Song im Mittelteil (für mich) wieder komplett versaut wird.
Headlong fetzt dann auch noch ganz ordentlich, leider hat man auch hier im Mittelteil irgendwelche "Störgeräusche" in den Song gebastelt.
Dann wird es bis kurz vor Ende fast schon schmerzhaft belanglos und langweilig- auf einmal knallt einem da der Hitman auf die Ohren.
So hart klangen Queen schon sehr lange nicht mehr. Die können es ja doch noch- nur tun sie es nicht mehr.
Danach wird's erst wieder öde- um mit The Show must go on wieder pompös und anhörbar zu enden.
MADE IN HEAVEN
Euch gefallen möglichst langweili... ähh... eingängige Rock-Pop-Balladen?
Am besten Track 6 (I was born to Love you) überspringen, weil der zwar schmalzig, aber halbwegs rockig ist, dann ist das euer Album!
Am Ende bleibt zu sagen, dass es wohl ein Fehler war, sich das Gesamtwerk (besonders wenn man es noch nicht kennt) am Stück anzuhören.
Die Band hat gleich mehrere Veränderungen ihrer Musik durchgemacht, vom harten Rock über Opernhaftes bis schmalzigstem Pop ist alles dabei.
Ausflüge in andere Musikrichtungen von Flamenco bis Rock'n Roll findet man ebenfalls.
Wenn einem das bewusst ist, kommt man damit vielleicht eher klar.
Vielleicht zündet auch so einiges erst bei einem späteren anhören, mit dem Wissen was einen da erwartet- aber sicher nicht alles...
Jedenfalls schade, dass man nicht so weitergemacht hat, wie es das erste Album vorgelegt hat.
Trotzdem bleibt auch bei Queen, wie bei vielen anderen Bands ebenso das Fazit,
dass eine "Greatest Hits" Zusammenstellung absolut nicht bedeutet, dass dort die besten Songs enthalten sind.