Ich freue mich jetzt schon auf die YT Hater, die einstündige Videos darüber produzieren, wie schlecht der Trailer ist und wie sehr angeblich die Lore von Tolkien verletzt wurde, aber auf Nachfrage nicht mal wissen, wer oder was Tom Bombadil war/ist, weil sie die Bücher nie gelesen haben.
Ich hab diese Diskussion tatsächlich aufgegeben, und kann eigentlich nurnoch den Kopf schütteln, über diese Menschen, die nix besseres zu tun haben, als sich selbst darüber zu definieren, dass sie eine Sache hassen. Tatsächlich hab ich mich anfänglich noch auf die ein oder andere Diskussion eingelassen, hab dann sogar aus meinen Büchern Zitate rausgesucht, die dann erst nicht geglaubt werden wollten, bis ich Fotos aus den Büchern gemacht hatte, und dann hieß es: "Ja, ok, Punkt für Dich, aber die Serie ist trotzdem scheiße" und zur nächsten Episode wurden genau die gleichen Argumente wieder benutzt, die man schon MIT DEN WORTEN TOLKIENS wiederlegt hatte. Aber klar, Tolkien würde sich im Grabe rumdrehen, und die Jackson Trilogie sei Gesetzt weil sich Buchstabe für Buchstabe an die Vorlage gehalten wurde.... ist klar... Haters gonna hate, und man sollte diesen Menschen einfach garkeine Aufmerksamkeit mehr schenken; am Ende des Tages veruschen die damit doch auch nur ihre politische Propaganda durchzudrücken. Bei vielen ist es ja ein latenter Frauen- und Schwarzenhass, der dann mit angeblicher Literaturtreue getarnt wird. Nee, das Spielchen hab ich durch.
Ich als jemand, der mit ~14 angefangen hat, Tolkiens gesamtwerk (soweit zugänglich) durchzustudieren, hab mich jedenfalls sehr auf die Serie gefreut (wie auch damals auf die Filme), und wurde entsprechend auch sehr enttäuscht (wie auch damals bei den Filmen), aber auf die anfängliche Enttäuschung folgt dann eigentlich doch eine kleine begeisterung für die vielen Dinge, die dann doch drin stecken (auch das, genau so wie bei den Filmen, damals), an denen man sich erfreuen kann, und einige Änderungen über die man sich anfänglich ärgert, wo man aber im Nachhinein sagen muss: "Okey, doch, ist dramaturgisch vielleicht garnicht sooo schlecht, diese Änderung".
Ich selbst hätte die Serie natürlich ganz ander aufgezogen, und find meine Idee immer noch ganz charmant - dazu müsste man allerdings die Rechte für das Silmarillion haben, und die hat Amazon ja nicht bekommen, sondern _ausschließlich_ die Rechte für die Anhänge des Herrn der Ringe. Insofern schon erstaunlich was sie aus den Anhängen rausgeholt haben (klar die sind auch echt riesig, aber totzdem fassen sie ja nur zusammen was in mehreren Jahrtausenden passiert ist). Und ich finde, die zweite Staffel geht in eine deutlich bessere Richtung, als ich es nach der ersten Staffel noch vermutet hatte: So wurde dort Hellbrand ja schon entlarvt noch bevor es überhaupt zum Schmieden der Ringe kam, sodass ich schon befürchtet hatte, dass sie die Geschichte ganz anders weiter erzählen würden; dass er nochmal als Annatar zurück kommt finde ich klever gemacht, und auch die Täuschung war sehr gelungen umgesetzt (im Original ist er direkt als Annatar bei Celebrimorn). Da kann ich dann irgendwie auch verzeihen, dass es in den Büchern eigentlich Sauron ist, der _nach_ schmieden der Ringe (und des einen Rings) und errichten seiner Festung gegen Eriador zieht, und dort der Streitmacht von Gil-Galad und Numenor unterliegt. Aber vielleicht kommt das ja noch mal als gesonderte Schlacht später? Insgesamt jedenfalls hat mich die zweite Staffel bisher deutlich häufiger gepackt als die erste, und ich hatte deutlich seltener dass Gefühl dass es komplett abdriftet. Am wildesten finde ich aktuell noch diesen Dunklen Zauberer und ich hoffe so sehr, dass es nicht Saruman ist. Aber ich muss sagen, auch die erste Staffel gefiel mir beim zweiten Gucken ein ticken besser als beim ersten schauen; und besser als der Hobbit sind die Episoden alle. Hab daher mal für
4/5 gestimmt.
PS: Meine Idee für eine Silmarillion-Serie wäre übrigens, dass man die Jahrtausende in einzelne Staffeln verpackt, und das dann ein bisschen wie eine Antologien-Serie aufzieht. Pro Staffel hat man einen Fixen cast - das sind die Elben - sowie einen wechselnden Cast (Menschen, Zwerge, etc.). Und wo die Menschnen in den ersten Zeitaltern (und gerade die Numenorer) noch lange gelebt haben, und es bis mindestens nem drittel jeder Staffel schaffen, hat man am Ende dann den Alterungsprozess so, dass der wechselnde Cast nurnoch Episodenweise dabei ist. Damit lässt sich die Geschichte der Silmaril sicherlich gut erzählen, in round about 10 Staffeln; daran schließt dann The Rings of Power und der Herr der Ringe an. Und als Spin-off lassen sich dann weitere Geschichten in einzelnen One-Shot Serien, oder Filmen erzählen, die im Silmarilion sonst untergehen würden, aber eine herausragende Stellung verdinet hätten. Für mich dabei _ganz_vorne_mit_dabei_: Die Narn i chin Hurin (meiner bescheidenen Meinung nach Tolkiens bestes Werk, dass alle anderen Bücher um Längen schlägt. Aber wie gesagt. Nur meiner ganz kleinen bescheidenen Meinung nach :) ).