Ich hab sie gestern komplett gesehen und bin sehr, sehr zufrieden. Bruce Timm hatte bereits in seiner berühmten "Batman" Serie in den 90ern viele retro-futurische Einschübe, der Kniff Batman in die 40er und damit zu seinen Ursprüngen zurück zu versetzen, erlaubt es dem Kreativ Team Batman losgelöster von der Technik und damit einhergehenden omnipräsenten Kommunikation zu zeigen. Sprich wir sehen ihm in bester Film-Noir Manier wieder zahlreiche Aktenschränke durchwühlen und anderen klassischen Detektivtätigkeiten nachgehen. Der Film-Noir Stil ist auch herrlich eingefangen, es gibt in jeden Falle ausreichend Trenchcoats und Nebel. Die Animation ist herausragend, auch wenn ich mir ein wenig mehr Details in den Hintergründen gewünscht hätte, was aber natürlich in ihrer Reduktion ein klares Zitat auf "Batman - The Animated Series" ist, auch über den Klangteppich und den Sprecher Cast kann man sich in keinster Weise beschweren, weder beim O-Ton noch in der deutschen Synchro. Mir gefielen auch der Mix obskureren Gestalten Onomatopoeia als auch bekanntere Charaktere, die hier natürlich teils angepasste Origins erhalten, richtig gut etwa war die neue Harley Quinn, die hier unabhängig von dem Joker operiert. Gefallen hat mir auch etwa Catwoman als kleptomanische verzogene Göre, dem der Geldhahn abgedreht wurde, ihr Kostüm hingegen gefällt mir weniger, ist aber eben konsquenterweise an ihren klassischen Golden Age Outfit angelehnt. Ist nur nicht so meins. Auch die Entwicklungen und der Fokus von Figuren wie Barbara Gordon und Rene Montoya haben mir außerordentlich gut gefallen.
Meine liebste Episode war die Zweite, geschrieben von Greg Rucka, den ich besonders aber natürlich nicht ausschließlich für seine "Lazarus" Comics schätze. Die Geschichte nimmt die ursprüngliche Clayface Figur "Batman, with Robin the Boy Wonder: The Murders of Clayface" auf, gezeichnet und geschrieben von den Batman Schöpfern Bob Kane und Bill Finger. Sie konzipierten die Figur, hier Basil Karol, als Mischung aus Boris Karloff und Basil Rathbone, als gescheiterter Schauspieler und Make-Up Künstler. In der Episode wird das Vorbild Boris Karloff noch wesentlich intensiver eingearbeitet, was gerade uns Filmfreunde hier besonderen Spaß machen würde. Neben biografischen Details findet man etwa ein Plakat. welches angelehnt an dem zu "The Raven" von 1933 ist, in dem Boris Karloff bekanntlicherweise eine Hauptrolle spielte, auch das dort auftauchende, aus der Poe Geschichte "Die Grube und das Pendel" entnommene, Folterinstrument taucht hier prominent auf. Um nur ein paar wenige Beispiele zahlreicher, fein eingewobener Referenzen zu erwähnen.
Durchgehend tolle Serie, ich freue mich auf weitere Staffeln, in dem Batman himself gerne noch ein paar prägendere Auftritte spendiert bekommen darf, wie etwa das Quasi Stand-Off mit Rupert Thorne. Für mich die beste DC Animations Serie seit The Animated Series.