Gerade geschaut. Anfangs konnte mich der Film nicht so recht packen, in der zweiten Hälfte legt er dann aber deutlich zu. Insbesondere ab der Krebsdiagnose entfaltet sich das familiäre Umfeld und die innige Beziehung der zwei Hauptcharaktere erst richtig die zuvor noch etwas seltsam anmutet. Cooper und Mulligan spielen fantastisch und sind nicht zu unrecht im Oscarrennen vertreten. Als bester Film war mir die erste Hälfte aber zu schwach als dass ich ihn hierfür in Betracht ziehen würde. Der Formatwechsel im Film mag wohl etwas den zeitlichen Verlauf verdeutlichen, hätte es aber meiner Meinung nach nicht gebraucht. Die Kameraarbeit war zwar schön, oftmals war aber alles etwas zu finster und es wirkte als läge ein Grauschleier über dem Bild, hier sind andere der nominierten Filme deutlich überlegen.
Das old-age Make-Up ist allerdings über alle Zweifel erhaben und dürfte hier gute Chancen auf einen Preis haben. Ähnlich wie bei The Whale letztes Jahr wirkt das alles extrem natürlich in den verschiedenen Altersstadien der Darsteller.
Es bleibt am Ende ein durchwachsenes, aber aufgrund der zweiten Hälfte und der tollen schauspielerischen Leistung sehenswertes Biopic, das sich zum größten Teil mit der Beziehung von Bernstein und seiner Frau auseinandersetzt.