ISLANDS hatte gestern beim Deutschen Filmpreis leider das Nachsehen in den nominierten Kategorien, aber als Bester Film nominiert zu sein, heißt ja auch schon was. ISLANDS ist ein großartig gespielter, auf den ersten Blick eher unscheinbarer Drama-Thriller, der von Beginn an trotz dahinplätschernden Ereignissen ein Gefühl der Unbehaglichkeit aufkommen lässt und schließlich zunehmend menschliche Abgründe bei fast allen der wahnsinnig gut besetzten Protagonisten zeigt. Die Inhaltsangabe kann die Faszination und den Sog, den der Film ausstrahlt, nicht annähernd erklärem. Wer wissen möchte, was einen im Ansatz erwartet: Erinnert ein wenig an DER TALENTIERTE MR. RIPLEY.
ISLANDS unbedingt in der Originalfassung anschauen, wenn möglich. Die Synchro nimmt dem Film einiges von seinem realistischen Charme, finde ich. Das ganze Menü wird extrem stimmig serviert: Kamera, Ausstattung, Schnitt, Musik und Tongestaltung sind wunderbar aufeinander abgestimmt, und Sam Riley (der zudem parallel als der legendäre Ballettchoreograph Cranko im gleichnamigen Film somit dieses Jahr zweimal als Bester Hauptdarsteller nominiert wurde) ist in fast jeder Szene zu sehen und brilliert mit seinem Talent.
Sehr empfehlenswert. Wird (wie alle deutschen Filmbeiträge) nicht lange laufen, also möglichst bald ins Kino!