War gestern kurz vor 12 da und richtig viel los war da nicht mehr, haben mir auch 2 Händler bestätigt. Weiss nicht ob es an der Location liegt aber wenn ich an die "Weihnachtsbörsen" im Freizeitsheim Döhren denke...ein riesen Unterschied.
@brain_damage_77
@Film Boy
@grauer-pilger
@Gyrodine
@RealMK85
Ich war am traditionellen Samstag für die Filmbörsen des Nordens bereits eine gute Stunde eher vor Ort, und hatte damit im Grunde auch schon eine lebhafte Stunde verloren, da die Börse in Hannover, im Gegensatz zu Hamburg, bereits morgens einheitlich um 10 Uhr öffnet.
Bei meinem Eintreffen kurz nach 11 Uhr war der große Saal gut gefüllt, waren die Leute intensiv am Schauen und Durchforsten der vielen Händlertische und Kästen.
Im Aktionsradius der Besucher befanden sich reichlich gestapelte Kandidaten, zusammen mit der bereits erstandenen persönlichen Ausbeute im Marschgepäck.
In Zeiten der Bildschirm-Dominanz und des Anklickens von Packshots werden geeignete Orte für das traditionelle Stöbern zwar eigentlich immer wertvoller. Gleichzeitig werden solche Veranstaltungen vom Publikum da draussen aber immer weniger geschätzt, bzw. überhaupt wahrgenommen.
So habe ich erst auf einer Filmbörse exklusiv die Möglichkeit, verschiedene Covervarianten einer VÖ in echt aus allen Blickwinkeln in Augenschein zu nehmen. Ich kann mir üppige Verpackungskreationen in real zu Gemüte führen, ohne dafür persönlichen Regalplatz opfern zu müssen.

Auf diese Weise verschaffe ich mir einen repräsentativen Überblick.
Und einen eventuellen Versatz am Spine, eine Schramme, oder eine eingedrückte Ecke, all das bemerke ich bereits vor dem Kauf.
Kein gehetzter Zusteller kickt mir meine Limited Edition anschließend mehr durch die Gegend.
Es muss gar nicht erst ein Zustellfenster abgewartet werden.
Der Filmspaß beginnt, wenn ich möchte, unmittelbar danach direkt zu hause.
Für mich war und ist die Filmbörse aber auch immer ein Ort der Kommunikation und des Austausches unter Gleichgesinnten.
Wie auf einer klassischen Messe.
Somit vergeht für mich die Zeit dort ohnehin wie im Fluge.
Demzufolge habe ich dann am Ende grundsätzlich weniger Zeit mit dem eigentlichen Erkunden ausliegender Editionen verbracht, als mir eigentlich lieb wäre.
Das liegt aber auch nicht zuletzt darin begründet, dass das Besucherverhalten selbst im Wandel begriffen ist.
Alle Menschen lieb und freundlich. Kein Geschubse. Man spricht miteinander.
Aber im Gegensatz zu früher, sondieren die Sammler von Beginn an inzwischen ganz gezielt die Händlertische nach den Einträgen in ihren Suchlisten ab, sacken ein, und verlassen die Location im Anschluss gleich wieder.
Man befindet sich sozusagen auf einer AWACS-Mission.
Diese in meinen Augen bedauerliche Entwicklung hat dazu geführt, dass das Veranstaltungsende immer früher erreicht ist.
Am letzten Börsen-Samstag war dafür sogar ein neuer Rekord aufgestellt worden.
Gerade einmal drei Stunden nach dem Anpfiff begann auch schon das große Zusammenpacken.
Um 13:45 Uhr war der große Saal wie leergefegt.
Es gibt auch keinen kontinuierlichen Besucherstrom mehr.
Verweilen, stöbern und miteinander ins Gespräch kommen, wie zu Zeiten der stimmungsvollen Weihnachtsbörsen im Freizeitsheim Döhren, die sind leider passé.
Das liegt meiner Ansicht nach jedoch eher am Zeitgeist der Menschen.
Wir Filmfreunde haben es da selber in der Hand, wohin die weitere Reise gehen soll.
Zumindest solange Filmbörsen dann überhaupt noch stattfinden werden.
Denn auch diese müssen notwendigerweise kostendeckend durchgeführt werden, und sich letztlich für alle Beteiligten lohnen.
