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Fincher hat mit ZODIAC und FIGHT CLUB zwei absolute Meisterwerke erschaffen und sich alleine durch diese beiden Filme künstlerisch unsterblich gemacht.
Beim Trailer von THE KILLER spüre ich so etwas wie die Fight Club Energie, hoffentlich täuscht das nicht...
 
Schaue mir den nachher an.
Ich bin schon gespannt. "Fight Club" ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme. Aber Fincher schwächelt für mich immer mal wieder und bei den letzten Filmen sowieso.
"Seven" ist ein stilistisches Meisterwerk, aber inhaltlich meiner Meinung nach überschätzt. "Zodiac" ist für mich ok, "Social Network" für mich sein 2. bester Film, "Panic Room" öde, "Benjamin Button" ein mixed Bag, "Dragon Tattoo" solide bis gut, "The Game" finde ich beknackt, " Gone Girl" ist für mich totaler Schrott und "Mank" habe ich nicht mal gesehen.
Also kann hier alles drin sein. Immerhin mag ich so eine Thematik und Fassbender geht bei mir immer.
Mal sehen.
 
"The Killer" basiert auf die gleichnamige Comic Reihe von Matz und Luc Jacmon, in dieser verfolgt man einen namenlosen Auftragsmörder bei seiner Arbeit und erhält seinen nüchternen, nihilistischen bis zynischen, aber in gewisser Weise auch ehrlichen Blick auf die Welt und die Bestie Mensch welche diese bewohnt. Philosophie anders gedacht.

Der Film entlehnt sich Elemente aus dem Comic, bastelt sich aber seine eigene Handlung und verlegt viel in die USA. Während es in der Vorlage noch einige andere Figuren gibt, konzentriert sich der Film allerdings auf den Killer, der glücklicherweise ein absolut skrupelloser Kerl geblieben ist. Hier werden keine Gefangen gemacht. Figuren wie die Freundin oder der schmierige Anwalt tauchen zwar auf, bleiben aber ganz und gar konturlos und dienen lediglich als Plot Device. Für viele dürfte die Handlung vollkommen Höhepunkt los und auf Nichts hinaus laufend sein, denn ehrlicherweise ist es auch so. Aber ich persönlich sehe gerne Profis, egal welches Couleur, bei der Arbeit zu und genau das bietet Finchers "The Killer" und deswegen verzeihe ich auch das Schauspielende wie Tilda Swinton quasi verheizt werden. Auch der Verzicht auf Actiongetöse mundete mir sehr, die einzige direkte gefährliche Auseinandersetzung die der Killer zu bewältigen, ist wunderbar kompromisslos und hart inszeniert, kein durch choreografierter Martial Arts Tanz, hier geht es ums nackte Überleben und die gesamte Umgebung wird zur Waffe. Das erinnerte wohltuend an die Rauheit der "Bourne" Filme.

Michael Fassbender trägt einen beständigen innere Monolog vor und verfrachtet damit das Kernstück des Comics ins filmische Medium, wenn auch leider nicht so tiefsinnig wie eben da geraten. Trotzdem gerade die Eröffnungssequenz in Paris ist ziemlich intensiv, dass hätte auch schnell albern werden können.

"The Killer" ist sicherlich nicht Finchers zugänglichster Film, aber wenn man sich drauf einlässt bekommt man knappe zwei Stunden sein perfektes Handwerk zu sehen. Möglicherweise Style over Substance, aber so mancher Stil gibt das halb her.
 
Habe ihn eben im Kino gesehen.
Top Inszenierung, sehr gut gespielt (Tilda Swinton :liebe:), tolle Bilder.
Und sehr gute Mukke (The Smiths).

von der Prämisse hatte mich der Film im Vorfeld an Le Samuraï erinnert. Ist auch nicht ganz von der Hand zu weisen.

Klare Empfehlung!
 
Der Film hat mir gut gefallen, aber anders als bei Sieben oder Fight Club fehlt mir hier jedoch die unverwechselbare Optik. Wirkt mir zu glatt und modern. Man könnte fast meinen, es handelt sich um einen Euro Krimi.
Auch wenn ihr die Platte nicht mehr hören wollt, ich sag’s euch trotzdem, nämlich das der Film mit Laufzeit von 90 Minuten (+10min Abspann, weil ja heute jeder Wasserträger genannt werden muss) noch besser gewesen wäre.
 
Ach und Leute, lest den Comic. Der hat richtig viel Substanz. Bei Schreiber und Leser sind gerade die ersten drei Zyklen als Neuauflage in Gesamtausgaben erschienen, sowie der neuste in Einzelalben. Der erste Zyklus ist auch in sich geschlossen und wenn man dann Lust auf mehr hat, kann man beruhigt zum Rest greifen. :)
 
Ich fand den fast anstrengend. Bin da irgendwie mit andren Erwartungen ran. Einzig Florida und der Witz mit dem Bär wären ganz nett.
Und The Smiths ständig so zu verhäckseln geht gar nicht!
 
Hat mir gut gefallen. Kenne den Comic nicht, aber der geradlinige Minimalismus und der zynische Ton, gepaart mit einer Spur Nihilismus und einer inszenatorischen Eleganz, die so kaum jemand schafft, sprechen für sich. Fincher ist mit diesem Film zurück. Er ist eben am besten, wenn er die Morbidität des Lebens illustriert. Ein paar Schwächen im Drehbuch sind mir schon aufgefallen und mal sehen ob der Film einer Zweitsichtung standhält, aber definitiv ein Filmhighlight in diesem Jahr und klar einer seiner besseren Filme.
Eine UHD-Veröffentlichung hätte ich noch gerne.
 
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Michael Fassbender macht einen auf Agent 47 und starrt mit seinen Augen genauso kühl auf seine Opfer wie die Inszenierung von David Fincher. Für Hintergründe ist keine Zeit, es wird die Profession des titelgebenden Killers in aller Nüchternheit dokumentiert. Fast wirkt es hanebüchen das Fassbenders Charakter aus Liebe Rachemotive hegt, zu distanziert und mechanisch wirkt sein durchgeplanter Arbeitsalltag, um Platz für derlei Anfälligkeit zu lassen. Die äußere Form ist dabei Fincher-typisch perfekt durchgetaktet und so überträgt sich die Routine des Regisseurs auf die des Killers. Nach dem Schnarcher Mank ist es gut zu sehen, dass Fincher wieder sein Mojo gefunden hat. Mindhunter Staffel 3 wann?
 
Gestern gesehen und bin nur halb begeistert. Handwerklich und von der Inszenierung sowie den Schauspielleistungen her top. Michael Fassbender eine Bank, Tilda Swinton ebenso, aber aufgrund der kurzen screen time mehr als verschenkt. Der Anfang mit dem Paris Setting hat mich komplett abgeholt, und wenn der Film so weitergelaufen wäre und vielleicht nur 90 Minuten Spielzeit gehabt hätte, wäre ich mehr als zufrieden gewesen. Aber mit dieser halbgaren Rachegeschichte, wirkte der Film dann eher wie ein John Wick für Feuilleton Leser der FAZ. Die Geschichte plätschert so vor sich hin, der Plot passt auf einen Bierdeckel, irgendwann erkennt man, dass es überhaupt keinen Twist oder sonstige Überraschungen gibt, sondern am Ende alles gut wird und Fassbender mit seiner Modelfreundin in der Sonne liegt.
Einzig interessant war das Spiel von Fassbender, der die Soziopathie des Charakters sehr gut rüberbringt. Der innere Monolog widerspricht dann im Laufe des Films immer mehr den Handlungen des Charakters. Hier kann man zwar eine interessante Entwicklung erkennen, aber es macht die Geschichte leider auch nicht spannender.
Für mich am Ende dann doch ein typischer Netflix Film, den ich in zwei Wochen vergessen haben werde, und auch nicht nochmal schauen muss.
7,5/10
 
Wenn man die Comics kennt und mag, lohnt es sich den Film anzusehen, oder wird man nur enttäuscht? Die Comics sind schon ein anderes Kaliber als das ganze Marvel und DC Zeug!
 
Wenn man die Comics kennt und mag, lohnt es sich den Film anzusehen, oder wird man nur enttäuscht? Die Comics sind schon ein anderes Kaliber als das ganze Marvel und DC Zeug!
Also wenn man wirklich die Brillianz, und ich liebe sie, der Comics in den Film suchst, wirst du enttäuscht sein. Dazu wurde Handlung, Charaktere und auch die Metaebene zu sehr runter gedummt. Aber wenn man Michael Fassbender und David Fincher mag, dann bekommt man schon was geboten, vom Drehbuch eben wenig.
 
Eine Rezension hat den Film als Jeanne Dielmann des Auftragskiller-Genres beschrieben. und ich finde dieser vergleich beschreibt den film ganz hervorragend.
 
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