Gestern Abend die vierte Staffel beendet und bin immer noch geflasht. Wahnsinn. Die ersten 4 Folgen dienen rein dem Handlungsaufbau, aber was dann kommt, Respekt! Das habe ich weder in amerikanischen noch in anderen Produktionen jemals so gesehen. Ersteinmal ist da die Authentizität zu nennen, hier stimmt von der Kleidung der zwanziger, dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts bis hin zur Musik und Sprache wirklich alles. Man taucht in diese Zeit förmlich ein. Ringvereine und deren Machenschaften, ein von Korruption durchsetzter Polizeiapparat, die SA auf dem Vormarsch, die Kulissen sind einfach ein Traum. Aber was einem dann in Folge 10 geboten wird, Hut ab.
Ein totgeglaubter Killer kehrt zurück und was dann folgt, habe ich so bisher in einer deutschen Produktion noch nicht gesehen. Auch nicht in vergleichbaren Big Budget Serien. In einer ca. 2 minütigen Einstellung wird ein Todesballet arrangiert, daß einem Sergio Leone zur Ehre gereicht hätte. Mit einer Maschinenpistole wird in einem abgeschlossenen Raum alles niedergemäht, was sich bewegt. Dazu das völlig emotionslose Handeln des Fremden. Magazin leer, egal, neues rein, in aller Ruhe und den ohnehin schon schwerverwundeten Gegnern den Rest geben. Das Massaker in "The Crow" ist ein Nichts dagegen und ich befürchte, auch Tony Montana mit seiner "kleinen Freundin" sieht hier alt aus. Ich glaube, es sind so um die 20 Leute, die in dieser Szene dran glauben müssen. Diesen Mut zur Kompromißlosigkeit hätte ich gerne in mehr deutschen Produktionen, dann wird es was mit großem Kino. Und Lotte und der Kommissar rammmeln wie die Karnickel. Nach 4 Staffeln. Endlich, möchte man sagen.
Ist eigentlich schon eine fünfte Staffel angedacht? Wenn ja, bin ich unbedingt dabei!