Das neue Album ist übrigens recht gelungen. Für mich persönlich das beste seit Welcome 2 My Nightmare. Alles was danach kam (Paranormal, Detroit Stories und insbesondere Road) fühlte sich ziemlich uninspiriert und nach Standardprogramm an. Das Zusammenspiel mit den alten Bandkollegen zeigt: Alice steht Rock und Hard Rock besser als Heavy Metal. Man spürt bei The Revenge of Alice Cooper, dass der kreative Einfluss nicht nur noch von Cooper und Ezrin ausging, was die gesamte Platte doch angenehm oldschoolig-frisch wirken lässt. Songs wie "Black Mamba" und "Blood On The Sun" hätte es im Leben nicht auf einem Solo-Album von Alice gegeben. Auch "Up All Night" und "What Happened To You" klingen, als seien sie irgendwo zwischen Love It To Death und Killer entstanden. "Famous Face", "Money Screams" und "Crap That Gets in the Way of Your Dreams" klingen dafür so, als seien sie irgendwo zwischen The Last Temptation und The Eyes of Alice Cooper verschollen gegangen.
Ja, das Album ist zu lang und nicht jeder Song zündet. Und ich bin immer noch der Meinung, dass Alice sich mal wieder mit einem neuen Produzenten zusammentun sollte. Aber für den Moment ist The Revenge of Alice Cooper doch eine durchaus hörenswerte Rückkehr zu alten und manchmal sehr alten Stärken.
Ich bin auch dafür, daß sich Alice nochmal mit einem anderen Produzenten zusammen tut. Der Sound von "Paranormal", "Detroit Stories" und "Road" ist doch immer sehr ähnlich, wobei ich finde, daß die Alben Rock und Hard Rock und kein Metal sind. Außerdem ist "Road" auch ein Bandalbum, weil seine ganze Liveband beteiligt war.
Was mir auf allen Alben, inkl. "The Revenge of Alice Cooper" fehlt, sind Ohrwürmer. Lieder, deren Refrains man nicht aus dem Ohr bekommt. Meine Hoffnung ist das Album mit Desmond Child, von dem Alice schon vor "Road" gesprochen hat. Trotzdem muß man ihm zugute halten, daß er immer noch neue Musik schreibt und veröffentlicht.