Dann zum (ersten) Rest vom Schützenfest. Ich bin sowohl ein großer Fan von Animationstechnik als auch (Science-Fiction) Kurzgeschichten, sowie Anthologie Formaten, als auch den Metal Hurlant Comic Magazin, welches der Idee der Serie zu Grunde liegt. Love, Death & Robots ist also quasi für mich gemacht. Umso mehr hab ich auf die neue Runde hingefiebert. Der Einstieg mit Finshers "Can't Stop" eher ernüchternd, mit "Close Encounters of the Mini Kind" ging die Stimmungskurve nicht gerade nach oben. Viele kleine "Details" für die Sci-Fi Nerds. Robert Bisi und Andy Lyon, sowie ihr Team beim BUCK Studio haben wieder brilliante Animationsarbeit geleistet, aber leider ist es auch einfach nochmal exakt das Gleiche, wie bei "Night of the Mini Dead". Inkl. des Schlussgags. Schade!
Mit "Spider Rose" geht's dann wieder steil bergauf. Basierend auf der gleichnamigen Kurzgeschichte aus Bruce Sterlings Schismatrix Zyklus um die Former und Mechanisierer, wird hier eine klassische Cyberpunk Storie adaptiert. Ich mag "Spider Rose" als Geschichte lieber als den direkten Vorgänger "Swarm", die in der vorherigen Ausgane adaptiert wurde, allerdings fand ich "Swarm" besser eingefangen. Das Ende kommt in der Literaturvorlage sehr viel besser rüber, der angreifende Former schaute mir zu sehr wie eine Comic Figur designt aus und die Dialoge sitzen nicht so griffig. Aber insgesamt bleibt es trotzdem ein gelungener Kurzfilm. Die beiden Geschichten finden sich auf deutsch übrigens in der Kurzgeschichtensammlung "Die Zikadenkönigin".
Überrascht war ich von der Geschichte 400 Boy, sie passt in das Format wie die Faust aufs Auge, aber ich hab sie bei der Ankündigung irgendwie überlesen. Marc Laidlaw hat die zu Grunde liegende Geschichte zuerst 1983 im Omni Magazin veröffentlicht, aber besondere Bekanntheit dürfte sie erlangt haben, dass sie in Bruce Sterlings berühmter Cyberpunk Anthologie "Mirrorshades". Und hier liegt die Betonung auf den Punk, sie ist absolut wild geschrieben und defintiv.ein Kind seiner Zeit. Beim Lesen, aber jetzt nochmehr beim Schauen der Episode, hatte ich starke Akira Vibes. Jugendbanden, die telekinetisch begabten Punks, die hellsichtige Dame, der traumhafte Bodyhorror. Die Geschichte hnd ihr subversiver Charakter ist heute kaum noch greifbar, aber mit den richtigen Blickwinkel ein echtes Highlight. Mir gefallen auch der Stil und die Qualität der Animationen aus dem Hause Passion Animation Studios. "Mirrorshades" ist übrigens als "Spiegelschatten" in Deutschland erschienen. (Wie es der Zufall so will, habe ich vor kurzem erst "Spiegelschatten" als auch "Die Zikadenkönigin" neu erworben. Die Hamburger unter uns können meine alten Exemplare in der Neugrabener Bücherzelle finden. ;))
"The Other Large Thing" hat mich zum schmunzeln gebracht. Wirkt wie eine fiese Mischung aus "Felidae" und Makoto Shinkais "Neko no Shuukai". I like it.
Zu den restlichen Episoden folgen dann morgen meine Eindrücke.