Briefe eines toten Mannes

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Jordy Verrill

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2.10.2023
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Habe gestern einen ersten Blick in die Blu-ray werfen können. Die Veröffentlichung ist mal wieder eher halbgar.

Der Film wurde laut Texttafel von mehreren (deutschen?) Kinokopien restauriert. Sieht ganz gut aus. Dass es nur deutschen Ton gibt, ist eigentlich ein K.O.-Kriterium, aber was will man machen? In aktuellen Zeiten wird man sich wohl eher schwer entsprechendes Material aus Moskau nachliefern lassen können oder gar mit russischen Firmen über Filmrechte verhandeln...

Das Bonusmaterial ist nix Halbes und nix Ganzes:

Ein deutscher Trailer und alternative deutsche Credits (dem Schriftbild nach zu urteilen in den 1980ern vom ZDF erstellt)

Ein selbstlaufender Textbeitrag zur heutigen (2018) Situation des wiederauflebenden nuklearen Wettrüstens, dessen Textblöcke so schnell wechseln, dass man nur mit der Pausetaste überhaupt dazu kommt, mehr als einen Bruchteil zu lesen. Eine konkrete Quelle, wo der in 2018 veröffentlicht wurde, gibt es auch nicht.

Dann gibt es einen knapp 4-minütigen Audiobeitrag, der kurz zusammenfasst, wie 1983 der sowjetische Offizier Stanislaw Petrow einen Atomkrieg verhindert hat. Der stammt offenabr aus einer Radiosendung. Woher genau, wird wiederum verschwiegen.

Abschließend gibt es noch eine in Endlosschleife laufende, etwa 15-minütige Aneinanderreihung von Filmmaterial von Atombombentests. Während zu Beginn zur sowjetischen Zar-Bombe wenigstens noch (per gruseliger Computerstimme) ein paar sachliche Hintergründe zum Bildmaterial gegeben werden, läuft der Rest komplett stumm ab, bzw. enthalten zwei Ausschnitte nur kurze Rolltexte vorweg. Das Materail stammt insgesamt sehr wahrscheinlich von Youtube.

Das Booklet besteht aus einem kurzen Essay mit einer Inhaltsanalyse zum Film und anschließend Auszügen, die wohl aus dem Presseheft kopiert wurden. Bei Letzteren hat man dann noch die Seiten verwechselt und erst das Ende des Textes zu Hauptdarsteller Rolan Bykow abgedruckt, bevor auf der nächsten Seite der Anfang folgt. Dass das Booklet mehrsprachig ist, ist auch eher ein Witz: Lediglich Stabangaben und Inhaltsangabe sind aus dem Presseheft am Ende nochmal in Englisch und Französisch abgedruckt. Den Rest gibt es nur auf Deutsch.
 
Habe das gerade nochmal geprüft. Tatsächlich ist der russische Ton über die Player-Auswahl anwählbar. Leider sind aber die Untertitel ziemlicher Murks. Die deutschen Untertitel sind Dubtitles. Die englischen Untertitel wurden offenbar von diesen übersetzt (obwohl es z. B. auf der russischen DVD englische Untertitel gibt, die auf der russischen Sprachfassung basieren). Beides wäre wahrscheinlich nicht so schlimm, denn die Syschro dürfte sich bei so einem ernsten Film zumindest weitgehend an den O-Ton halten). Was aber schlimm ist: Die Untertitel wimmeln in beiden Sprachen vor Rechtschreibfehlern, und desöfteren wurden auch einfach mal Dialoge vergessen.

Alles in allem ist das mal wieder eine typische, fehlergeplagte Veröffentlichung von Ostalgica. Man sollte doch eigentlich meinen, dass die damals aus dem METALUNA-IV-Desaster gelernt hätten.
 
Ein selbstlaufender Textbeitrag zur heutigen (2018) Situation des wiederauflebenden nuklearen Wettrüstens, dessen Textblöcke so schnell wechseln, dass man nur mit der Pausetaste überhaupt dazu kommt, mehr als einen Bruchteil zu lesen. Eine konkrete Quelle, wo der in 2018 veröffentlicht wurde, gibt es auch nicht.

Dann gibt es einen knapp 4-minütigen Audiobeitrag, der kurz zusammenfasst, wie 1983 der sowjetische Offizier Stanislaw Petrow einen Atomkrieg verhindert hat. Der stammt offenabr aus einer Radiosendung. Woher genau, wird wiederum verschwiegen.

Die "Extras" sind recht leicht recherchierbar: Der Textbeitrag ist vom Deutschlandfunk 2018, der Audiobeitrag vom Bayerischen Rundfunk (br2) 2017, und der Höltgen-Text ist aus dem F.LM-Magazin von 2003. Zusammen mit den Youtube-Videos kann man also quasi sämtliche Extras komplett online finden, die redaktionelle Arbeit bestand nur im Zusammensammeln und (z.T. falsch) Arrangieren.

Jetzt aber noch was Positives: Ich habe die VÖ wegen des russischen O-Tons natürlich gekauft (27-30 Euro für einen Sowjetfilm im Keepcase ohne echte Extras sind hart!), und ein kurzer Blick auf die Bildqualität hat auch zunächst nichts Schreckliches offenbart. Ich freue mich also auf die Erstsichtung mit O-Ton und deutschen Unteriteln! :yay:

Und zu den Extras will ich vernünftigerweise auch noch relativieren: Ostalgica spielt sicher nicht in einer Liga mit anderen, vor allem internationalen Nischenlabels. Das Mitgeben der fremdsprachigen Untertitel zeigt ja an, daß auch auf den internationalen Markt geschielt wird.

Ich verstehe, daß der Scan und die Aufbereitung des Bildmaterials (das ja offenbar nicht fertig aus dem Ausland kam) teuer sind. Das muß man beim Bonusmaterial sparen und kann eben keine Fachleute bezahlen, die exklusiv neue Texte schreiben, Audiokommentare einsprechen oder Videointerviews beisteuern. Aber ehrlicherweise hätten auch Internet-Links genügt, statt so zu tun, als sei hier eigens produziertes Bonusmaterial dabei. Daß die Quellen nirgends ausgewiesen werden, hat dann noch ein zusätzliches Geschmäckle. Da bitte ich um mehr Transparenz.
 
Ich verstehe, daß der Scan und die Aufbereitung des Bildmaterials (das ja offenbar nicht fertig aus dem Ausland kam) teuer sind. Das muß man beim Bonusmaterial sparen und kann eben keine Fachleute bezahlen, die exklusiv neue Texte schreiben, Audiokommentare einsprechen oder Videointerviews beisteuern.
Aber wenigstens hätte man die Untertitel mal korrekturlesen können. Es hat mal wieder nicht die geringste Qualitätskontrolle stattgefunden. Trotzdem kostet der "Spaß" 30,00 €. Damit ist Ostalgica leider auch nicht besser als Klitschen wie z. B. Nameless (siehe aktuelle ES-Mediabook-Peinlichkeit).
 
Ich habe jetzt eine Weile überlegt ob ich mich überhaupt dazu äußere, da ich nicht wieder elend lange Diskussionen anstoßen will, aber ohne Kommentar geht es dann doch nicht.

Diesen seltenen Film in derartiger Qualität sehen zu können ist doch eigentlich etwas Besonderes. Das zu einem solchen Film kein direktes Bonusmaterial vorhanden ist, dürfte nicht verwundern. Schade nur, dass die Bemühungen etwas dazu Passendes zu finden, so wenig geschätzt werden. Der originale deutsche Kinotrailer wurde übrigens ebenfalls in HD gescannt und die alten Kredits sind auch vorhanden.

Zum Textbeitrag: Wo ist denn das Problem die Pausentaste zu drücken? Einen derart umfangreichen Text als kompletten Lauftext ala Star Wars Vorspann lesen zu müssen ist doch viel zu anstrengend. Dieser Text wurde direkt von der Autorin zur Verfügung gestellt und zeigt sehr anschaulich, wie sich bestimmte politische Ansichten und Situationen innerhalb weniger Jahre verändern können.

Das Copyright des Audiobeitrages steht im Booklet, ebenso wie der aller anderen Audiobeiträge. Es ist eines von vielen Beispielen, wie nahe wir schon mehrfach einem Atomkrieg waren. Ich kann auch sehr die anderen Audiobeiträge auf der CD empfehlen die in unterschiedlichen Jahrzehnten entstanden sind und das Thema Atombombe, Angst, Krieg und Rüstung reflektieren. Es muss auch nicht immer alles neu sein. Warum sollte Stephan Höltgen jetzt seinen Text nochmal neu schreiben, es ist immer noch der gleiche Film.

Ich wüsste nicht wo hier das "Geschmäckle" liegt oder Transparenz fehlt. Nirgendwo wird behauptet, dass es extra eigenproduzierte Boni sind. Auf etlichen zurückliegenden Produktionen waren eigenproduzierte Studiointerviews und Audiokommentare enthalten, was aber scheinbar nicht wahrgenommen wurde. Zur Nennung von Copyrights gibt es natürlich vertragliche Vereinbarungen. Da ich keine von den erwähnten "Klitschen" bin und einfach Internetlinks kopiere, sind natürlich sämtliche Text-und Audiobeiträge lizensiert und in bestmöglicher Qualität vorhanden.

Ein Großteil der bemängelten Kurzdokus sind im Original ohne Ton. Auch hier beachte man wieder die im Gegensatz zu Youtube bessere Qualität.

Den Hauptteil des Booklets nimmt das originale Promotionmaterial aus dem Entstehungsjahr ein. Dieses Presseheft wurde international, unter anderem bei der Premiere in Cannes ausgegeben. Man beachte die Schreibfehler und falschen Satzzeichen etc. was mich persönlich schmunzeln lies. Über Rolan Bykow wird nur auf einer Seite geschrieben. Was soll da verwechselt sein? Wenn dem so ist, ist es ein Produktionsfehler der aber in keinem meiner Muster vorhanden ist.

Die Untertitel sind natürlich keine Dubtitles, auch wenn es vielleicht so aussieht, was man bemerken würde, wenn man den Film komplett mit UT sieht. Außerdem könnten dann keine Untertitel vergessen worden sein, wie geschrieben wurde. Einzelne Stellen wurden nicht vollständig untertitelt, weil die einzelnen UT dann derart kurze Timcodes haben würden, dass man sie nur lesen könnte, wenn man die Pausentaste (hier ist sie wieder) drückt. An einer Stelle wird im Hintergrund eine Rede diktiert. Das ist leise zu hören. Wenn z.B. dafür auch noch alle UT eingeblendet würden, könnte man diese gar keiner Person zuordnen. Außerdem würde die eigentliche Handlung der vorn agierenden Personen überlagert, was recht chaotisch wäre, besonders, wenn man schnell lesen muss. Das kann man nun gut finden oder nicht, aber vergessen wurde eigentlich nichts. Wobei natürlich auch hier Fehler passieren können. Genauso wie bei der Rechtschreibung. Bei 834 Takes sind es vielleicht 10. Das würde ich nun nicht als "wimmeln" bezeichnen.

Als "Klitsche" hätte ich natürlich alles Mögliche aus dem Internet zusammenklauen können, Filme in VHS Qualität veröffentlichen oder gar von anderen Labeln abkupfern können. So arbeitet man aber nicht seriös. Mein Anspruch ist es, Filme die sonst kein großes Label anfassen würde, in ansprechender Qualität und Aufmachung anzubieten um mir und anderen Filminteressierten Freude zu bereiten. Da steckt viel Herzblut drin und Geld, dass sich seltenst wieder einspielt. Absolut niemand wird auf irgendeine Art und Weise gezwungen etwas davon zu kaufen. Schaut euch doch "Briefe eines Toten" auf Youtube an, da ist er kostenlos.

In den Vorankündigungen sollte eigentlich immer alles aufgeführt sein, was an Boni enthalten ist. Aber selbst diese Texte kann jeder Händler selbst verfassen. Meine Abgabepreise resultieren lediglich aus tatsächlich entstanden Kosten und da kommen wirklich sehr viele verschiedene Faktoren zusammen. Wer schon einmal eine solche Produktion begleitet hat weiß wovon ich rede. Leider gibt es immer noch Label die bei ihren Produktionen einen vermeintlich einfachen Weg gehen und einige eigentlich vorgeschriebene Tätigkeiten und Zahlungen zwecks Gewinnsteigerung vermeiden.

Als Fazit ist es wahrscheinlich einfacher zukünftig auf Boni zu verzichten. Davon gibt es ja genügend VÖ’s mit ähnlichen Preisen, die übrigens vom Händler (z.B. Amazon) selbst festgelegt werden. Wie ich auch schon mehrfach erklärte, habe ich keinen Einfluss auf die Preispolitik von Amazon und allen anderen Händlern.

Das ist jetzt auch nicht aus Verbitterung oder Trotz geboren. Aber irgendwo ist es dann doch für alle Beteiligten wesentlich einfacher, auf das ganze unprofessionelle Drumherum zu verzichten und eine einfache Verpackung mit schickem A/B/C/D/E/F Cover rauszuschießen. Reicht mir ja auch oft aus, anstelle eines 50€ teuren Mediabooks.

Das Produkt wird dadurch zwar auch nicht viel billiger, aber wir alle haben weniger Grund uns über irgendetwas zu ärgern und ganz ehrlich, dass wollen wird doch alle nicht.
 
Zum Textbeitrag: Wo ist denn das Problem die Pausentaste zu drücken? Einen derart umfangreichen Text als kompletten Lauftext ala Star Wars Vorspann lesen zu müssen ist doch viel zu anstrengend. Dieser Text wurde direkt von der Autorin zur Verfügung gestellt und zeigt sehr anschaulich, wie sich bestimmte politische Ansichten und Situationen innerhalb weniger Jahre verändern können.
Wo wäre das Problem gewesen, den Text nicht als selbstlaufendes Video, sondern als Texttafeln aufzuspielen, bei denen der Nutzer mit Hilfe der Skip-Taste selbst entscheidet, wann er zur nächsten Seite weitergeht? Das wäre in jedem Fall professioneller gewesen als ein Videostream, bei dem alle 10 Sekunden zur nächsten Seite geblendet wird, obwohl man erst einen von vier Absätzen lesen konnte.

Das Copyright des Audiobeitrages steht im Booklet, ebenso wie der aller anderen Audiobeiträge.
Die Booklet-Einträge beziehen sich auf die Audio-CD. Wie ich beim Anhören feststellen musste, ist der auf der DVD enthaltene Beitrag dort noch ein zweites mal vorhanden. Warum?
Es ist eines von vielen Beispielen, wie nahe wir schon mehrfach einem Atomkrieg waren. Ich kann auch sehr die anderen Audiobeiträge auf der CD empfehlen die in unterschiedlichen Jahrzehnten entstanden sind und das Thema Atombombe, Angst, Krieg und Rüstung reflektieren. Es muss auch nicht immer alles neu sein. Warum sollte Stephan Höltgen jetzt seinen Text nochmal neu schreiben, es ist immer noch der gleiche Film.
Das verlangt doch auch niemand.
Ich wüsste nicht wo hier das "Geschmäckle" liegt oder Transparenz fehlt. Nirgendwo wird behauptet, dass es extra eigenproduzierte Boni sind. Auf etlichen zurückliegenden Produktionen waren eigenproduzierte Studiointerviews und Audiokommentare enthalten, was aber scheinbar nicht wahrgenommen wurde. Zur Nennung von Copyrights gibt es natürlich vertragliche Vereinbarungen. Da ich keine von den erwähnten "Klitschen" bin und einfach Internetlinks kopiere, sind natürlich sämtliche Text-und Audiobeiträge lizensiert und in bestmöglicher Qualität vorhanden.
Das wurde nicht behauptet, sondern es wurde geschrieben, dass die Verpackung und das Menü sugggerieren, es gäbe speziell produzierte Boni. In Wirklichkeit ist da aber gar nix exklusiv, sondern alles irgendwo aus dem Netzt zusammengesammelt.

Ein Großteil der bemängelten Kurzdokus sind im Original ohne Ton. Auch hier beachte man wieder die im Gegensatz zu Youtube bessere Qualität.
Die sind in einem kleinen Fernseher-Fenster eingebettet und haben mitnichten bessere Qualität als das, was man auch auf Youtube findet. Klar mag es von der Atomtest-Footage keine besseren, zugänglichen Quellen geben, aber allein diese Computer-Textgenerator-Stimme über dem Material der Tsar-Bome zeigt doch, dass man das Material einfach irgendwo hergenommen und wahllos zusammengeschustert hat. Denn warum gibt es zu den anderen gezeigten Test keinen solchen Kommentar? Weils im Internet keine gab?
Den Hauptteil des Booklets nimmt das originale Promotionmaterial aus dem Entstehungsjahr ein. Dieses Presseheft wurde international, unter anderem bei der Premiere in Cannes ausgegeben. Man beachte die Schreibfehler und falschen Satzzeichen etc. was mich persönlich schmunzeln lies. Über Rolan Bykow wird nur auf einer Seite geschrieben. Was soll da verwechselt sein? Wenn dem so ist, ist es ein Produktionsfehler der aber in keinem meiner Muster vorhanden ist.
Auf Seite 8 beginnt rechts oben ein Text zu Bykow mitten im Satz ("... und schließlich "die Vogelscheuche"...). Der Anfang dieses Textes ist dann aber auf Seite 9 abgedruckt.
Die Untertitel sind natürlich keine Dubtitles, auch wenn es vielleicht so aussieht, was man bemerken würde, wenn man den Film komplett mit UT sieht. Außerdem könnten dann keine Untertitel vergessen worden sein, wie geschrieben wurde. Einzelne Stellen wurden nicht vollständig untertitelt, weil die einzelnen UT dann derart kurze Timcodes haben würden, dass man sie nur lesen könnte, wenn man die Pausentaste (hier ist sie wieder) drückt. An einer Stelle wird im Hintergrund eine Rede diktiert. Das ist leise zu hören. Wenn z.B. dafür auch noch alle UT eingeblendet würden, könnte man diese gar keiner Person zuordnen. Außerdem würde die eigentliche Handlung der vorn agierenden Personen überlagert, was recht chaotisch wäre, besonders, wenn man schnell lesen muss. Das kann man nun gut finden oder nicht, aber vergessen wurde eigentlich nichts. Wobei natürlich auch hier Fehler passieren können. Genauso wie bei der Rechtschreibung. Bei 834 Takes sind es vielleicht 10. Das würde ich nun nicht als "wimmeln" bezeichnen.
Doch, es sind Dubtitles. Ich habe mir fünf bis sechs Szenen den Film durch angesehen, und immer waren die Untertitel eine exakte Wiedergabe der deutschen Synchro. An manchen Stellen ggf. leicht verkürzt, damit der Text in eine Zeile passte. Und allein in der Szene, in der sich der Professor mit seiner sterbenden Frau über seine Arbeit unterhält, fehlen zwischendurch zwei Sätze des Dialogs. Dort wäre auch genügend Zeit gewesen, um die einzubauen. ist ja nicht so, dass die da in einer Tour quatschen wie die Wasserfälle.
Und es gibt z. B. durchgehend Tippfehler wie fehlende Leerstellen zwischen Wörtern, fehlende Wörter, gedoppelte Wörter, "Sie" in der Anrede kleingeschrieben usw.

Als "Klitsche" hätte ich natürlich alles Mögliche aus dem Internet zusammenklauen können, Filme in VHS Qualität veröffentlichen oder gar von anderen Labeln abkupfern können. So arbeitet man aber nicht seriös. Mein Anspruch ist es, Filme die sonst kein großes Label anfassen würde, in ansprechender Qualität und Aufmachung anzubieten um mir und anderen Filminteressierten Freude zu bereiten. Da steckt viel Herzblut drin und Geld, dass sich seltenst wieder einspielt. Absolut niemand wird auf irgendeine Art und Weise gezwungen etwas davon zu kaufen. Schaut euch doch "Briefe eines Toten" auf Youtube an, da ist er kostenlos.
Wieso darf ich denn, wenn ich 30,00 € für eine Blu-ray bezahle, nicht erwarten, dass eine Qualitätskontrolle stattgefunden hat? Dass sich irgendjemand, bevor die Scheibe ins Presswerk und das Booklet in die Druckerei geht, nochmal hinsetzt und prüft, ob noch irgendwo Fehler sind. Und zwar jemand, der u. a. auch der deutschen Sprache in Wort und Schrift mächtig ist?
In den Vorankündigungen sollte eigentlich immer alles aufgeführt sein, was an Boni enthalten ist. Aber selbst diese Texte kann jeder Händler selbst verfassen. Meine Abgabepreise resultieren lediglich aus tatsächlich entstanden Kosten und da kommen wirklich sehr viele verschiedene Faktoren zusammen. Wer schon einmal eine solche Produktion begleitet hat weiß wovon ich rede. Leider gibt es immer noch Label die bei ihren Produktionen einen vermeintlich einfachen Weg gehen und einige eigentlich vorgeschriebene Tätigkeiten und Zahlungen zwecks Gewinnsteigerung vermeiden.

Als Fazit ist es wahrscheinlich einfacher zukünftig auf Boni zu verzichten. Davon gibt es ja genügend VÖ’s mit ähnlichen Preisen, die übrigens vom Händler (z.B. Amazon) selbst festgelegt werden. Wie ich auch schon mehrfach erklärte, habe ich keinen Einfluss auf die Preispolitik von Amazon und allen anderen Händlern.

Das ist jetzt auch nicht aus Verbitterung oder Trotz geboren. Aber irgendwo ist es dann doch für alle Beteiligten wesentlich einfacher, auf das ganze unprofessionelle Drumherum zu verzichten und eine einfache Verpackung mit schickem A/B/C/D/E/F Cover rauszuschießen. Reicht mir ja auch oft aus, anstelle eines 50€ teuren Mediabooks.

Das Produkt wird dadurch zwar auch nicht viel billiger, aber wir alle haben weniger Grund uns über irgendetwas zu ärgern und ganz ehrlich, dass wollen wird doch alle nicht.
Willst du hier jetzt behaupten, dass die 30,00 € Verkaufspreis durchgehend nur ein Wucherpreis der Händler sind und euer angepeilter Preis wesentlich niedriger lag?
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Textbeitrag: Wo ist denn das Problem die Pausentaste zu drücken? Einen derart umfangreichen Text als kompletten Lauftext ala Star Wars Vorspann lesen zu müssen ist doch viel zu anstrengend. Dieser Text wurde direkt von der Autorin zur Verfügung gestellt und zeigt sehr anschaulich, wie sich bestimmte politische Ansichten und Situationen innerhalb weniger Jahre verändern können.
Wo wäre das Problem gewesen, den Text nicht als selbstlaufendes Video, sondern als Texttafeln aufzuspielen, bei denen der Nutzer mit Hilfe der Skip-Taste selbst entscheidet, wann er zur nächsten Seite weitergeht? Das wäre in jedem Fall professioneller gewesen als ein Videostream, bei dem alle 10 Sekunden zur nächsten Seite geblendet wird, obwohl man erst einen von vier Absätzen lesen konnte.
Das war so gewollt. Muss ja nicht jedem gefallen.
Die Booklet-Einträge beziehen sich auf die Audio-CD. Wie ich beim Anhören feststellen musste, ist der auf der DVD enthaltene Beitrag dort noch ein zweites mal vorhanden. Warum?
Weil noch Platz war.
Das wurde nicht behauptet, sondern es wurde geschrieben, dass die Verpackung und das Menü sugggerieren, es gäbe speziell produzierte Boni. In Wirklichkeit ist da aber gar nix exklusiv, sondern alles irgendwo aus dem Netzt zusammengesammelt.
Ich bin doch kein Jahrmarkt Zauberer der irgendwas suggerieren will und die Hypnosekröte aus Futurama tritt im Menü auch nicht auf. Vielleicht hast du meine Antwort ja nicht richtig gelesen: Es ist nichts aus dem "Netzt zusammengesammelt". Materialien wurden von den Lizenzgebern zur Verfügung gestellt.
Die sind in einem kleinen Fernseher-Fenster eingebettet und haben mitnichten bessere Qualität als das, was man auch auf Youtube findet. Klar mag es von der Atomtest-Footage keine besseren, zugänglichen Quellen geben, aber allein diese Computer-Textgenerator-Stimme über dem Material der Tsar-Bome zeigt doch, dass man das Material einfach irgendwo hergenommen und wahllos zusammengeschustert hat. Denn warum gibt es zu den anderen gezeigten Test keinen solchen Kommentar? Weils im Internet keine gab?
Was hast du bloß immer mit dem Internet? Es gibt für die Anforderung bzw. Nutzung von vielen Dokumaterialen spezielle Portale. Die Weiterverwendung von Youtube Dateien ist rechtlich nicht abgesichert und wird daher vermieden. Selbst auf Archive.org als Public Domain gelistete Filme sind es oftmals nicht wirklich. Die Computerstimme war ein Test für die aktuellen Möglichkeiten von Text to Speech und ebenfalls nicht von "irgendwo hergenommen und zusammengeschustert". Zwei Beiträge haben einleitende Texttafel und stammen übrigens von einer früheren meiner eigenen Produktionen. Reicht das jetzt dazu?
Auf Seite 8 beginnt rechts oben ein Text zu Bykow mitten im Satz ("... und schließlich "die Vogelscheuche"...). Der Anfang dieses Textes ist dann aber auf Seite 9 abgedruckt.
Die Texte aus dem Presseheft (ab Seite 7) sind nicht editiert sondern Scans, samt aller enthaltenen Fehler.
Willst du hier jetzt behaupten, dass die 30,00 € Verkaufspreis durchgehend nur ein Wucherpreis der Händler sind und euer angepeilter Preis wesentlich niedriger lag?
Ich bin oft erstaunt, dass sich die Preise manchmal bis zu 30% zwischen den Händlern unterscheiden. 30€ Bruttoverkaufspreis ist für eine solche Produktion wirklich absolut angemessen aber oftmals schießt gerade Amazon weit übers Ziel hinaus.
 
Danke @nostalgieboss für die ausführliche Stellungnahme und Erläuterung, ich schätze diesen direkten Kontakt sehr, auch wenn er für Dich bestimmt nicht immer angenehm ist!

Ich freue mich WIRKLICH darüber, daß ein so spezieller Film bei uns zuerst auf Blu-ray erscheint und auch sichtlich Mühe im Drumherum steckt. Ich unterstütze das auch, indem ich die vergleichsweise teuren Veröffentlichungen kaufe und eben nicht auf Youtube schaue, sofern bestimmte Mindestanforderungen erfüllt sind (O-Ton mit optionalen Untertiteln, akzeptables Bildmaster).

Orthographie- und Grammatikfehler in den Untertiteln sind natürlich ärgerlich und vermeidbar, es ist kein Hexenwerk, das jemanden korrekturlesen zu lassen, der da etwas Erfahrung hat. Dieses Feedback könnt Ihr ja mitnehmen.

Was Bonusmaterialien betrifft, hatte ich oben schon etwas dazu gesagt. Mir ist klar, daß Ostalgica eine sehr viel kleinere Zielgruppe hat als z.B. Criterion, Eureka!, Second Run, Radiance, Deaf Crocodile oder sonstige UK/US-Speziallabel, die da nochmal richtig Geld in die Hand nehmen können. Vor allem für die Kontextualisierung von älteren osteuropäischen Filmen braucht es echte Spezialisten, die sicher nicht auf Bäumen wachsen. In dem Bereich hat aber Bildstoerung sehr gut vorgelegt, wenn ich z.B. an deren "Marketa Lazarova" oder "Es ist schwer ein Gott zu sein" denke. Das sollte die Meßlatte sein, auch wenn sie sehr hoch liegt. Ich persönlich pfeife auf fünf verschiedene Cover oder Verpackungen oder Hörspiele, ich möchte gehaltvolles Hintergrundmaterial, das ich nicht selber ergoogeln kann.
 
Ganz ehrlich, wir haben es hier mit einem Film zu tun, um den sich doch sonst niemand kümmern und veröffentlichen würde. Wie die meisten SF-Titel von Ostalgica. Ich bin froh, dass er überhaupt da ist, dazu noch mit O-Ton (sonst auf dem BD-Markt natürlich Standard, aber eben nicht bei dieser Art von Filmen). Bonus ist nett, aber für mich überhaupt kein Kaufargument bei den Ost-SFs von Ostalgica. Ich finde das Paket fair. Da muss man mal differenzieren zu Firmen wie Capelight, Plaion oder auch Turbine. Das sind absolute Nischentiteln. Kann mir vorstellen, dass das Verlustrisiko dabei recht hoch sein kann, gerade auch bei russischsprachigen Filmen heutzutage. Von daher lege ich hier für mich persönlich hier andere Maßstäbe an als bei einer Criterion-VÖ. Ich freu mich über die VÖ und die genannten Makel sind für mich hier erträglicher als bei anderen Prestigeprojekten ... Und das Wendecover ist mir wichtig und gut! Ostalgica bleibt mir sympathischer als manch andere hier sogenannte "Klitschelabel". Nur meine Meinung.
 
Ganz ehrlich, wir haben es hier mit einem Film zu tun, um den sich doch sonst niemand kümmern und veröffentlichen würde. Wie die meisten SF-Titel von Ostalgica. Ich bin froh, dass er überhaupt da ist, dazu noch mit O-Ton (sonst auf dem BD-Markt natürlich Standard, aber eben nicht bei dieser Art von Filmen). Bonus ist nett, aber für mich überhaupt kein Kaufargument bei den Ost-SFs von Ostalgica. Ich finde das Paket fair. Da muss man mal differenzieren zu Firmen wie Capelight, Plaion oder auch Turbine. Das sind absolute Nischentiteln. Kann mir vorstellen, dass das Verlustrisiko dabei recht hoch sein kann, gerade auch bei russischsprachigen Filmen heutzutage. Von daher lege ich hier für mich persönlich hier andere Maßstäbe an als bei einer Criterion-VÖ. Ich freu mich über die VÖ und die genannten Makel sind für mich hier erträglicher als bei anderen Prestigeprojekten ... Und das Wendecover ist mir wichtig und gut! Ostalgica bleibt mir sympathischer als manch andere hier sogenannte "Klitschelabel". Nur meine Meinung.
Herzlichen Dank und viel Freude mit dem Film, obwohl es ja nicht wirklich ein Sonntagsnachmittagpopcornfilm ist. Sehr düster und teilweise aufwühlend. Die Szene im Kinderkrankenhaus ist schon hart, finde ich zumindest.
 
D. h. nur weil ein Film ein Nischenfilm ist, darf ich für einen Verkaufspreis im Premiumsegment nichtmal erwarten, dass das Produkt wenigstens fehlerfrei ist, sondern muss froh und dankbar sein, dass der überhaupt veröffentlicht wird?

Um es einmal klar zu stellen: Es geht mir gar nicht um die Menge der Extras. Dass es für diesen Film nicht viel gibt, ist mir auch klar. Und dass sich die Produktion neuer Extras bei den voraussichtlichen Absatzzahlen ggf. finanziell nicht stemmen lässt, kann ich auch nachvollziehen. Auch geht es mir nicht um die inhaltliche Qualität der vorhandenen Extras. Die ist nämlich durchaus ok. Was mich aufregt, ist deren Aufbereitung. Die ist nämlich leider amateurhaft und teilweise schlampig.

Auch wenn die Computerstimme nur ein Test war, warum hat man das nur für einen der Clips gemacht und nicht für alle. Auch zu den anderen Test gibt es haufenweise frei verfügbare Hintergrundinformationen, die man dem Zuseher hätte vermitteln können.

Und die Frage, die mich nach den Antworten von nostalgieboss am meisten umtreibt: Er betont, dass man selbstverständlich darauf geachtet hat, dass man das enthaltene Material auch legal verwenden darf, und dass es so, wie es ist, vom Lizenzgeber zur Verfügung gestellt wurde. Das sollte dann ja auch auf die russische Tonspur zutreffen. Wenn die rechtlich einwandfrei lizensiert ist, warum versteckt man sie dann auf der Disc? Warum steht die nicht auf dem Cover und ist auch nicht im Menü auswählbar? Gerade, da die VÖ mit Untertiteln in mehreren Sprachen ganz offensichtlich auf einen internationalen Markt schielt. Engländern, Franzosen und Polen dürfte doch der Originalton sicherlich wesentlich wichtiger sein als eine deutsche Synchro. Muss man das verstehen?
 
Sagt mal, was ist eigentlich mit dem Schuber schiefgelaufen?
Der hier ist links offen, alle anderen aus der Reihe sind nach rechts offen. :37:
 
Ich kenn das von Schubern aus Hongkong. Da ist das normal.

Da ich aus dieser Chiller Collection keinen weiteren Film habe, dachte ich, bei Ostalgica wäre das auch normal.

Wenn die jetzt bei einem einzelnen Titel damit quasi die Kontinuität der Reihe gesprengt haben, ist das natürlich ein Fall von:
:hammer:
 
Ich habe den Film nun als OV mit deutschen Untertiteln gesehen, was ein etwas holpriges Erlebnis war, da die UT halt wirklich nicht toll sind. Ja, es sind eindeutig Dubtitles, und zudem vermutlich automatisiert "abgelauscht" und erzeugt, denn manchmal fehlt halt etwas, was die Software vermutlich nicht verstanden hat. Es sind viele Rechtschreib- und Grammatikfehler drin, und sie schalten auch schlecht um (mitten im Satz, leicht zu früh oder zu spät), da gab e offenkundig keine anschließende Qualitätskontrolle.

Aber: der O-Ton und und die deutschen UT sind hier gar nicht die Verkaufsargumente (eher Eastereggs), sondern das sind ein sauberes, stabiles, nicht zu Tode gefiltertes HD-Bild und ordentlicher deutscher Ton. Beides bekommt man auf jeden Fall, obendrauf sogar ein paar Extras, die niemanden vom Hocker reißen, aber soliden Kontext zur Atomkriegsangst der 1980er bieten.

Insofern bin ich zufrieden mit der Veröffentlichung und gebe mir den Film sicherlich noch einmal mit der DEFA-Synchro.
 
Ich habe den Film nun als OV mit deutschen Untertiteln gesehen, was ein etwas holpriges Erlebnis war, da die UT halt wirklich nicht toll sind. Ja, es sind eindeutig Dubtitles, und zudem vermutlich automatisiert "abgelauscht" und erzeugt, denn manchmal fehlt halt etwas, was die Software vermutlich nicht verstanden hat. Es sind viele Rechtschreib- und Grammatikfehler drin, und sie schalten auch schlecht um (mitten im Satz, leicht zu früh oder zu spät), da gab e offenkundig keine anschließende Qualitätskontrolle.
Danke für deine Ausführungen. Ein weiterer Beleg dafür, dass die Aussagen von nostalgieboss hier im Thread schlichtweg gelogen sind.
 
Bin mittlerweile dazu gekommen, den Film ganz zu gucken. Hab ihn wegen der verhunzten Untertitel ausnahmsweise auf Deutsch geguckt. Schon beim Antesten direkt nach erscheinen hab ich mich gewundert, warum da alle Personen so unbekannte Stimmen haben. Meinte nämlich, mich von der Erstsichtung vor Jahren im ZDF erinnern zu können, dass der Hauptdarsteller von Joachim Nottke gesprochen wurde. Dachte bis zur jetzigen Komplettsichtung, dass sei einfach nur eine falsche Erinnerung meinerseits gewesen. Bis sich im Abspann des Films herausstellte, dass es zusätzlich eine DDR-Synchro gibt, und dass auf der Blu-ray eben auch nur diese DDR-Synchro drauf ist. Lustigerweise hat man im Bonus ja den alternativen, damals vom ZDF erstellten Vorspann abgelegt. Tja, aber warum fehlt der ebenfalls vom ZDF selbst gefertigte Abspann? Doch wohl etwa nicht, weil dort eben die Sprecher der BRD-Synchro gelistet sind (war damals beim ZDF Standard bei deren Eigen-Abspännen) und man dann dann merken würde, dass die Blu-ray diese nicht enthält?
Es wird immer "besser". Über 30 Ocken für dieses "Premium"-Produkt, und dann sind noch nichtmal beide Synchros drauf.
 
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